Wettanbieter kauft das Sporthotel

Eine türkische Familie aus Duisburg ist der neue Inhaber. Für Pächter Friedrich ändert sich nichts.

Kempen. Die Immobilie des Kempener Sporthotels hat einen neuen Besitzer. Der Duisburger Murat Altinok bestätigte am Montag auf Anfrage der WZ, dass seine Familie den Komplex mit Hotel, Restaurant, Disco, Kegelbahnen, Tennishalle und Wohnungen gekauft hat.

Bereits im März hatte die WZ berichtet, dass die in Aachen lebenden Erben des verstorbenen Bauherrn Karl Köhler die Immobilie für 1,15 Millionen Euro verkaufen wollen. Zum Kaufpreis machte Altinok keine Angaben. Nur so viel: „Wir haben uns mit dem Verkäufer auf einen Kompromiss geeinigt, der beide Seiten zufrieden gestellt hat.“

Konkrete Auswirkungen auf den Betrieb von Hotel und Tennishalle soll der Immobilienverkauf aber vorerst nicht haben. Das bestätigten sowohl Altinok als auch Sporthotel-Pächter Hans-Peter Friedrich. „Für das Hotel besteht ein Pachtvertrag bis Ende 2017“, so Friedrich. Der Vertrag für die Tennishalle, in dem neben Friedrich zwei weitere Kempener Namen als Mieter stehen, laufe bis Ende 2016.

„Zu diesen Verträgen stehen wir“, sagt Altinok. Darüber hinaus sei es sogar möglich, dass der Pachtvertrag mit Friedrich (62) verlängert wird. „Wir sind bislang sehr zufrieden. Warum sollte es nicht über 2017 hinaus weitergehen?“, so der Geschäftsmann, dessen Familie ihr Geld mit dem Betrieb von mehreren Büros für Sportwetten in NRW verdient.

Gerüchte, nach denen der neue Inhaber eine andere Nutzung für die Tennishalle plant, verweist Altinok ins „Reich der Fabeln“. So berichtete eine Zeitung, dass künftig türkische Großhochzeiten mit bis zu 3000 Gästen in der Köhlerhalle gefeiert werden sollen. Laut Medienbericht soll bereits ein entsprechender Antrag auf Nutzungsänderung bei der Stadt eingegangen sein.

„Da ist überhaupt nichts dran. Das kann man noch nicht ’mal als Spekulation bezeichnen“, stellt der neue Immobilieninhaber klar. „Wir haben definitiv keinen Antrag gestellt.“

Das bestätigte am Montagabend auch die Stadt auf Anfrage der WZ: „Uns liegt kein Antrag vor“, so Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter. Er ergänzt, dass „eine Veranstaltung von türkischen (oder auch anderen) Großhochzeiten im Kempener Sporthotel mit der existierenden Baugenehmigung nicht vereinbar ist“.

„Nur weil wir das Gebäude jetzt gekauft haben, heißt es ja nicht, dass alles verändert wird“, ergänzt Altinok, dessen Familie den Kauf des Hotels als Investment sieht. So habe man das schon bei mehreren Objekten gehandhabt.

Bereits im Sommer sei der Verkauf eingefädelt worden. Und seitdem investiert die türkische Familie bereits in die Sanierung am Schmeddersweg. „Wir haben bereits mit der Sanierung von Wohnungen begonnen“, so Murat Altinok. Weitere Veränderungen am Dach und an der Fassade des Gebäudes stünden in Kürze an.

Das bestätigt auch Hans-Peter Friedrich: „Bislang ist die Zusammenarbeit mit dem neuen Eigentümer hervorragend. Wenn etwas kaputt ist, wird das sofort repariert.“ Nach WZ-Informationen war das in den vergangenen Jahren nicht immer so. In verschiedenen Bereichen des Komplexes gab es einen erheblichen Sanierungsstau.