Prozess: Mordpläne mit Rattengift und Treppensturz

Ehemann stand dem lesbischen Paar im Weg.

Niederrhein. Versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung wirft die Anklage Yvonne E. (45) und ihrer Ex-Geliebten Jana K. (46) vor. Die beiden sollen versucht haben, den an Demenz erkrankten Ehemann von Yvonne E. umzubringen. Jana K. hatte das Verfahren ins Rollen gebracht; sie hatte sich nach dem Ende der Beziehung zwischen den Frauen 2011 an die Polizei gewandt.

Sie sagte Donnerstag im Prozess aus, berichtete von der Beziehung, die „für immer“ sein sollte. „Sie hat mir zu verstehen gegeben, dass er ihr auf den Sack geht“, sagt die Mit-Angeklagte. Ihre Ex-Lebensgefährtin sitzt hinter ihr im Gericht und presst die Lippen fest zusammen.

Ein erstes Ansinnen von Yvonne E., sie solle den Mann der Freundin bei einer Wanderung in der Eifel einen Berg hinunterschubsen, habe sie abgelehnt. „Das hätte ich nicht gekonnt“, sagt sie im Gerichtssaal. Bei der Polizei hatte sie noch davon gesprochen, es sei ihr „zu riskant“ erschienen.

Sie räumt ein, dass sie bei dem Plan, den Mann eine mit Öl bestrichene und mit Matchbox-Autos des Sohnes versehene Kellertreppe hinunterstürzen zu lassen, die Idee hatte, die Glühbirne herauszudrehen. Sie sagt aus, dass Yvonne E. mit den Worten „Ich glaub’, ich hab’ es geschafft“, in einer Nacht an ihr Bett getreten sei und ihr erzählt habe, dass sie ihrem Mann auf dem Heimweg aus einer Gaststätte einen Stein über den Kopf geschlagen habe. Doch der Mann überlebte auch diesen Anschlag.

Laut ihrer Aussage soll Yvonne E. schon vor der Beziehung der beiden versucht haben, ihn bei einer Wanderung in der Eifel zu töten. „Die hat ihm was in die Thermoskanne getan“, so Jana K. Vorher habe die Ehefrau ihm einen Abschiedsbrief diktiert, den er auch geschrieben habe. Das habe sie wieder tun wollen, wenn man versuche, ihn mit Rattengift umzubringen. Jana K. aber habe sich geweigert, das Mittel zu besorgen — weil sie der Ansicht war, dass man dabei einen Ausweis vorlegen müsse.