Jubiläumsgarten: Ein Baum für den Enkel

Nach der letzten Pflanzaktion stehen nun 160 Exemplare in der Anlage im Viersener Stadtteil Bockert.

Viersen. Naturnahes Finale am sonnigen Samstag im Viersener Ortsteil Bockert: Unter in voller Blüte stehenden japanischen Maikirschenbäumen konnte Bürgermeister Günter Thönnessen rund 200 Bürger willkommen heißen. Anlass war die letzte Pflanzaktion im Bockerter Jubiläumsgarten, der, so sagt Fritz Meies "vor einem Jahrzehnt gegen viele Widerstände realisiert werden konnte".

Und heute sind alle stolz auf diesen Garten, der auf einem rund 30000 Quadratmeter großen ehemaligen Acker nach dem Vorbild eines klassischen Landschaftsgartens entstand. Der damalige Fachbereichsleiter Ekkehart Köhler hatte seinerzeit die Idee aufgegriffen, die von Wolfgang Halberkann und seinen Mitarbeitern bei den städtischen Betrieben fortgesetzt wurde.

In den zehn Jahren sind an 15Pflanz-Terminen, sagt Bürgermeister Thönnessen, einschließlich der am Samstag gesetzten Bäume 160 Exemplare - 67 verschiedenen Arten - gepflanzt worden.

Fritz Meies wohnt in der Nähe des Jubiläumsgartens. Seine Enkel, die ihn regelmäßig besuchen, haben das Bockerter Juwel bereits entdeckt. "Opa, komm wir gehen in den Jubiläumsgarten" wird Meies stets von seinen Enkeln zur kleinen Wanderung von der Zweitorstraße aus aufgefordert.

Der Garten ist mehr als nur ein Landschaftspark. Er ist Bürgertreffpunkt, Feiermeile bei Schützenfesten, Naherholungsgebiet und eben Spiel-und Abenteuerplatz - mit Riesenrutsche für die Kleinen.

Zum Ausruhen in der Anlage stehen Bänke zur Verfügung, die in der ukrainischen Partnerstadt gefertigt wurden. Die Bürger haben sich in dem Jahrzehnt einbringen können in den Garten: mit Baumpflanzungen. Dafür gab es jeweils eine Urkunde. Ein weiteres Schriftstück, das unter anderem den Namen und das Pflanzdatum beinhaltet, wurde in einer Flasche stets mit ins Erdreich versenkt.

"Viersen kann stolz sein auf diesen Jubiläumsgarten", fasste Bürgermeister Günter Thönnessen seine Erinnerungen und seinen Dank zusammen. Dieser ging auch an die Sparkassenstiftung: 15000 Euro flossen in den Garten. In den zehn Jahren gab es genau 111 Spender.

Diese kamen aus den unterschiedlichsten Anlässen in den Garten. Mal war es die Hochzeit, dann ein runder Geburtstag, oder auch ein Enkel - wie bei Sigrid und Fritz Meies, die am Samstag eine Pyramiden-Pappel planzten. Zu Privatpersonen reihten sich Vereine, Schützen, Unternehmen, Ratsfraktionen, Umweltverbände und die Stadt.

Manchmal dient ein Baum auch als Gedenkstätte: Freunde von Verstorbenen einer Familie pflanzten eine Eiche.