Markt: Wettkampf der Sprücheklopfer

Viel zu hören, zu sehen und zu kaufen gab es am Wochenende in der Innenstadt.

Viersen. Viersen war am zum Teil sommerlich-sonnigen Wochenende im Marktfieber, besser gesagt: im Marktschreierfieber. Die stimmgewaltigen Sprücheklopfer auf dem Sparkassenvorplatz waren die Besuchermagneten.

Außerdem gab es noch einen verkaufsoffenen Sonntag, eine Mini-Kirmes in der City mit einem breit gefächerten Angebot und einen kleinen "Französischen Markt" auf dem südlichen Teil der Hauptstraße mit acht Buden.

Der Werbering Stadtmitte hatte zu dem Straßenfest geladen, an dem auch die Kinder viel Freude hatten. Unter anderem auf dem Remigiusplatz, wo das Homberger Kaperle-Theater für Unterhaltung sorgte.

"Das Paradies hat heute Ausgang", rief Blumen-Ede der versammelten Menge zu, holte einen Korb aus seinem Lkw, füllte ihn mit blühenden Pflanzen und "schleuderte" ihn dann für jeweils 15 Euro unters Volk. Fünf Euro preiswerter war da Käse-Rudi, der irgendwann ziemlich heiser war. "Wenn du diesen Käse isst, stellst du dir deine Frau als feurige brasilianische Sambatänzerin vor", rief er einem Viersener zu, der mit seiner Begleiterin über den Markt schlenderte.

Ein Bananen-Spezialist pries seine Trauben ohne Kerne, ließ seine gelben Früchte samt Kisten fliegen und gab zum Obst als Zugabe noch einen geflochtenen Einkaufskorb dazu. Der ungekrönte König bei den Marktschreiern war aber zweifelsohne der "Schweineschlächter aus Gütersloh", dessen Hartwursttaschen, Schinken und Mettwürste in der Tüte für zehn Euro reißenden Absatz fanden.

Er bekannte, dass er sich seit Jahren um eine Frau bemühe, doch weil er immer "so nach Wurst stinkt" nur Absagen erhalte. Gleichwohl kannte er sich mit Schwiegermüttern aus und warb für die Wurst, die diese beseitigt, den so genannten Schwiegermuttermörder. Die anzuwendende Technik lieferte er gleich dazu.

Auf dem südlichen Teil der Hauptstraße war der französische Markt aufgebaut worden: An den acht Buden gab es Käse, Brot, Lutscher und Seife. Die Hauptstraße wurde zur Flaniermeile. Das Angebot reichte vom mobilen Gitarrenladen, über Ostergestecke, Handytaschen und CDs.