Geflüster: Maler, Model und neue Brille
St. Töniser machen bei einer Modenschau eine gute Figur. Und in Willich gibt ein leerer Parkplatz Rätsel auf.
Willich/Tönisvorst. Einen Nebenjob haben offenbar führende Köpfe des Werberings St.Tönis angenommen: Bei einer Hochzeitsmesse in Grefrath-Oedt waren Thorsten Engler und Uli Peeren als Models auf dem Laufsteg zu finden.
Während Peeren ja Spezialist für Männermode ist, waren von Engler bislang nur seine Fähigkeiten als Malermeister bekannt. Doch man muss sein: Auch auf dem Laufsteg sorgte er für Farbe.
Da stand doch neulich in der WZ, dass der Willicher Kinderschutzbund seine langjährige stellvertretende Vorsitzende verabschiedet hat. Bei der Schreibweise des Namens war der Schreiber offenbar einem leichten Hörfehler erlegen.
Die ehemalige Rektorin der Schiefbahner Hubertusschule heißt Helga Moris. Helga war noch richtig, beim Nachnamen hatte besagter Hörfehler zugeschlagen und daraus "Moritz" gemacht. Und wer hat’s als erster gemerkt: der Vorsitzende Ralf-Hasso Sagner.
Zu einer traurigen Nachricht aus der vergangenen Woche. Der St.Töniser Hans Hinskes ist tot. Viele kennen den Mann sicher noch aus seiner Tätigkeit als Stationsvorsteher vom Schluff. Außerdem war Hinskes Ehrenvorsitzender des DJK Teutonia.
"Er war immer am Geschehen im Verein interessiert", sagt der heutige Vorsitzende, Werner Rolshoven. Er hatte neun Tage vor dem überraschenden Tod noch mit Hinskes über die derzeit gute Situation im Verein diskutiert. Hans Hinskes wurde 88 Jahre alt. Er hinterlässt Frau und Familie.
Am Ostersonntag, 12. April, wird während des Gottesdienstes in der evangelischen Kirche in St.Tönis um 10 Uhr ein Reisebericht der Ehepaare Meyer und Lohmeyer zum Saint Tonis College nach Tabuk, der philippinischen Partnergemeinde, vorgetragen.
Dabei werden die Referenten sicher erzählen, wie die Fahne mit dem Schriftzug "SaintTonis" durch die Stadt getragen wird. Soviel Respekt würde man sich hier am Niederrhein sicher auch manchmal wünschen. Dafür sind wir allerdings auch nicht Entwicklungsland - oder vielleicht manchmal doch?
Da wollte er vergangene Woche die anderen toppen. Die Rede ist vom Tönisvorster FDP-Fraktions-Chef Hans-Josef Manten. Gemeinsam mit anderen Kollegen aus der Politik war er ins Rathaus gekommen, um Friedhelm Reimann und Thea Elbertz zur Seulenmedaille zu gratulieren.
Während die anderen das mit einem Händedruck taten, hatte Manten Blumen dabei. "Ich bringe immer etwas mit, wenn ich eingeladen werde", betonte er mit leicht hämischem Blick in Richtung der anderen Politiker.
Wir bleiben noch einen Moment bei der Verleihung der Seulenmedaille. Da hatten sich die Politiker ganz locker niedergelassen, ganz ohne Rücksicht darauf, auf welchen Plätzen sie sonst im Ratssaal sitzen.
Da ergab sich im "CDU-Bereich" eine Konstellation, wie sie in der realen Politik kaum denkbar wäre: In Eintracht nebeneinander saßen dort Rolf Seegers und Vauth-Nachfolger Bernd Füsgen (beide SPD), Horst von Brechan (CDU) und neben ihm Franz Kersten von den Unabhängigen. Das sah so richtig heimelig-einmütig aus. Manchmal kann es so einfach sein...
Eine neue Lesebrille nennt Fritz-Joachim "Jochen" Kock, SPD-Ratsherr aus Willich, sein eigen. Er selbst hat’s dem Stadtflüsterer verraten. Warum? Nun, erst am Samstag konnte Kock mit neuer Brille in der WZ den Freitag-Artikel über die Verleihung der Seulenmedaille an Friedhelm Reimann lesen. Und dazu gratuliert er nun nachträglich ganz herzlich: "Ein ,Heiliger’ der Fotografie warst du schon immer. Jetzt bist du auch noch ein Seulenheiliger."
Ein großer Parkplatz im Stahlwerk Becker unweit des Willicher Raiffeisenmarktes sorgt für Verwunderung. Das ebenso neu wie schön angelegte Areal ist nämlich völlig leer. Kein einziges Auto steht dort, weil das Gelände mit großen Beton-Rohren abgesperrt ist.
Doch warum baut man dann einen Parkplatz? Näheres weiß Günter Klücken, Vorstand der Warengenossenschaft: Der Raiffeisenmarkt will neu und großzügiger bauen und seine alten Räume dann nur noch als Ausstellungsfläche oder für ähnliche Zwecke benutzten.
Laut Klücken soll es erneut einen Markt für Garten- und Tierbedarf geben. Der genaue Zeitpunkt des Baubeginns ist offen - aber der Parkplatz musste vorher fertig sein. "Das war eine Auflage der Stadt", erläutert Klücken.
Das folgende Gerücht hielt sich hartnäckig in Vorst: Pfarrer Ludwig Kamm zieht in eine neue Wohnung am Markt, im Schatten seiner Kirche St. Godehard. Nun, es ist wie so oft: In vielen Gerüchten steckt ein wahrer Kern. Tatsächlich gab es Gespräche zwischen dem Vorster Kirchenmann und dem Vermieter Hartmut Bäumer.
Ein Umzug Kamms wurde erwogen, falls es im Zuge der Vorster Innenstadt-Offensive zu einem Abriss der Pfarrhäuser kommen sollte. Die Verhandlungen haben sich über ein Jahr hingezogen - ohne zu einem Abschluss zu kommen. Jedenfalls nicht zwischen Bäumer und Kamm. "Der Pfarrer zieht nicht um." Bäumer hat jetzt anderweitig vermietet.
Blues-Gigant John Lee HookerJr. hat’s offenbar sehr, sehr gut gefallen am Niederrhein. Nach seinem Auftritt beim Festival im Kaisersaal kündigte er an, sich in "Village Willich" niederzulassen, wenn er sich zu Ruhe setzt. Die sprachliche Nähe zwischen Willich und dem englischen Wort für Dorf hat übrigens vielen so gut gefallen, dass spontan über die Gründung einer Gruppe namens "Willich People" nachgedacht wurde.