„Abschmücken“ in Vorst Gemeinsam „Abschmücken“

Vorst · Die Kolpingsfamilie Vorst und der Löschzug Vorst der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst haben traditionsgemäß mit dem Abhängen der Weihnachtsbeleuchtung begonnen. Diesmal verlief es allerdings nicht reibungslos.

Mitglieder der Kolpingsfamilie und der Feuerwehr waren am Wochenende in Vorst gemeinsam im Einsatz, um die Weihnachtsbeleuchtung abzunehmen.

Foto: Norbert Prümen

Kaum hat Friedhelm Ostrich die Anlehnleiter an der Hauswand an der Clevenstraße in Vorst aufgestellt und ihren Stand überprüft, als Manfred Bräuning auch schon den Fuß auf die ersten Sprosse setzt und hochklettert. Ziel ist das schwarze Verlängerungskabel, das in Höhe der ersten Etage an der Hauswand vorbeiläuft und die Vorster Weihnachtsbeleuchtung an der Clevenstraße speist. „Vor uns liegen insgesamt 168 Meter Verlängerungskabel“, sagt Ostrich lächelnd.

Die beiden Mitglieder der Kolpingsfamilie Vorst gehören zu den Freiwilligen, die sich an diesem Samstag mit dem Abnehmen der Weihnachtsbeleuchtung beschäftigen. Aber nicht nur sie sind im Einsatz. Die Teleskopmastbühne des Löschzugs Vorst der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst ist ebenfalls in die Clevenstraße eingebogen. Es ist Tradition, dass der Löschzug die Kolpingsfamilie beim Aufhängen der Beleuchtung Ende November und ebenso beim Abhängen unterstützt.

„Für uns ist die Aktion eine sehr gute Übung. Normalerweise können wir bei Übungen die Privathäuser nicht so einbeziehen. Auf diesem Weg können wir das aber. Für den Ernstfall: Um zu wissen, was geht und wie wir stelltechnisch gut agieren können, ist das Auf- und Abhängen der Weihnachtsbeleuchtung eine perfekte Übung“, sagt David Bräuning, der zusammen mit seinen Feuerwehrkollegen Bernd Schneider und Sebastian Röttges den Wagen in Position gefahren hat, um die erste der insgesamt fünf Ketten, die jeweils mit einem Stern, einer Glocke und einer zusätzlichen Girlande ausgerüstet sind, abzunehmen.

Bei Familie Großkinsky geht die Tür auf. „Nicht wundern, wir haben das Verlängerungskabel mit Kabelbindern über dem Blumenkübel befestigt. Es wäre sonst weggerutscht“, sagt Korinna Großkinsky. Früher habe das Kabel immer am Haus entlang gehangen, das habe nicht so schön ausgesehen. Jetzt verlaufe es über die äußeren Fensterbänke. Da aber eine der Fensterbänke einen Blumenkasten erhalten habe, habe die Familie die Kabelsicherung eigenständig angebracht, erzählt die Vorsterin. „Ich finde die Beleuchtung sehr schön und freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn sie hängt“, fügt sie an, während Ostrich die Leiter umstellt und Manfred Bräuning in Richtung Blumenkasten klettert.

Kabel an der Clevenstraße
werden abgenommen

Bei der Feuerwehr herrscht indes Ratlosigkeit: Die Stützen der Teleskopmastbühne lassen sich nicht ausfahren. Die ersten Überprüfungen der technisch versierten Feuerwehrleute ergeben keine Abhilfe. Auch der hinzu gerufene Ostrich, Ingenieur der Elektrotechnik, kann sich das nicht erklären. „Am 9. Dezember 2024 hatten wir noch eine Übung mit dem Fahrzeug. Da war alles in Ordnung. Wie gut, dass es jetzt aufgefallen ist. Wir fahren die Teleskopmastbühne zurück und informieren direkt den Gerätewart“, sagt Bräuning.

Aber auch ohne Fahrzeug helfen die Feuerwehrmänner weiter mit. Die Verlängerungskabel an der Clevenstraße werden abgenommen, zusammengerollt und mit Kabelbindern zusammengebunden. Rote Kisten füllen sich mit Kabelrollen, Verteilersteckdosen und Zeitschaltuhren. Etliche Kisten bleiben aber leer, denn die eigentliche Beleuchtung bleibt noch hängen, bis die Teleskopmastbühne wieder einsatzfähig ist. Für die Beleuchtung, die in Höhen zwischen 4,20 und über fünf Metern hängt, ist das Fahrzeug die optimale Lösung zum Auf- und Abhängen.

Für die Weihnachtsbeleuchtung zieht die Clevenstraße mit Ausnahme der letzten Beleuchtung, die die Straße an der Gaststätte „Zum Denkmal“ überspannt, ihren Strom aus dem Stromverteilerkasten am Marktplatz, der auch bei den Märkten und Festen in Vorst genutzt wird. Die Gaststätte sponsert den Strom ebenso, wie dies Geschäftsleute an der Seulen- und Kuhstraße machen. Die Kosten liegen laut Kolpingsfamilie in der beleuchteten Zeit bei insgesamt rund fünf Euro.

Für Ostrich, der sich federführend um die Weihnachtsbeleuchtung kümmert, ist die Arbeit allerdings nach der gemeinsamen Demontage nicht zu Ende: Er geht die Ketten immer kurz vor der Abnahme ab und notiert Defekte, die er danach repariert, bevor die Beleuchtungselemente zur Lagerung in die Räume der Sparkasse wandern. Dort verbleiben Glocken, Sterne und anderes bis November, bevor es zwei Wochen vor dem ersten Advent erneut ans Aufhängen geht. Damit Vorst zum ersten Advent wieder weihnachtlich strahlen kann.