Hubertusstift rührt die Werbetrommel

Die Senioreneinrichtung lud am Samstag zum Tag der offenen Tür. Schwerpunktmäßig informierte das Hubertusstift über die Betreuung demenziell veränderter Menschen.

Schiefbahn. Ist Altenheim gleich Altenheim? In Zeiten, in denen die Wartelisten drastisch geschrumpft sind, gilt es, sich von der Konkurrenz abzuheben.

Das Schiefbahner Hubertusstift informierte am Samstag schwerpunktmäßig über die Betreuung demenziell veränderter Menschen. Viele Besucher nutzten den im Rahmen der Seniorenwochen angebotenen Tag der offenen Tür, um sich zu informieren.

"Das Haus füllt sich zum großen Teil von selbst", weiß Anton Deiringer - der 55-Jährige leitet das Hubertusstift seit zehn Jahren. Trotzdem kann es nicht schaden, alle ein bis zwei Jahre die Werbetrommel zu rühren.

Eine Warteliste existiere bei Einzelzimmern - das Schiefbahner Altenheim hat aber auch rund 30 Doppelzimmer. Deiringer hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass demente Senioren nicht gern allein sind und einen Zimmergenossen durchaus zu schätzen wissen.

Zwei Wohnbereiche sind für insgesamt 35 Demente reserviert. "Wir haben allerdings keinen geschlossenen Bereich", gab der Leiter zu verstehen - das ist schlecht für die Unterbringung von Senioren mit großer Tendenz zum Weglaufen.

Die Besucher konnten jetzt auch die so genannte Pflege-Oase entdecken: Sinnliche Gerüche und leise Musik sprechen die Menschen an, geben ihnen unterschwellig ein Gefühl der Geborgenheit.

Ein wichtiger Aspekt im Hubertusstift ist die Sturzprophylaxe. Besonders gefährdete alte Menschen tragen einen entsprechenden Schutz, damit ein Sturz nicht so leicht zu einem Oberschenkelhalsbruch führt.

Was bei einem Blick in die Räume auffiel: Rund 80 Prozent der Bewohner sind Frauen. Jedes Zimmer ist mehr oder weniger individuell eingerichtet. Einen Ehrenplatz bekommen die Familienfotos: Schöne junge Frauen an der Seite eines Mannes in Wehrmachtsuniform, fröhliche Kindergesichter.

Auf der Terrasse konnte man es am Samstag aushalten. Im Garten, der auch von Demenzkranken genutzt werden kann, wurde gegrillt. Es waren schmachtende Nostalgie-Songs zu hören, Sänger voller Inbrunst schienen die Vergangenheit mit aller Macht wieder lebendig gemacht haben wollen.

So etwas wie ein Aushängeschild für das Schiefbahner Altenheim ist die frühere Bürgermeisterin Käthe Franke. Obwohl sie in Willich lebte, hatte sie sich bereits bei der Grundsteinlegung des Neubaus einen Platz im Hubertusstift reservieren lassen.