„Ich habe am Sonntag schon gewonnen“
EM-Tipp: Carmen Alonso favorisiert Spanien, Albert Lopez legt sich nicht fest.
Tönisvorst/Willich. "Ich interessiere mich eigentlich nicht für Fußball, aber ich schalte zum EM-Finale den Fernseher natürlich ein." Carmen Alonso, Leiterin der Tönisvorster Stadtbücherei, wird mit ihrer spanischen Mutter "gucken und kreischen - nur um des Kreischens willen", lacht sie. Nach der Partie geht’s gleich ran ans Telefon: "Wir werden sicher mit meiner Cousine in Spanien telefonieren - sie ist wirklich fußballverrückt." Trost spenden muss Carmen Alonso den Verwandten wohl nicht, sollte ihr eigener Tipp denn tatsächlich aufgehen: "Ich sage 3:1 für Spanien."
Gründe für ihren Optimismus liefert Alonso im Doppelpass: "Die Spanien haben die attraktiveren Spieler und die pfiffigeren Spielzüge."
Das spanische Vorrundenspiel gegen Italien hat sich Alonso übrigens selbst als Dreiländerkonferenz übertragen. "Ich habe das Spiel am Radio verfolgt und immer zwischen dem deutschen, dem spanischen und italienischen Sender hin und hergeschaltet. Jeder kommentierte aus seiner Sicht. Das hat Spaß gemacht."
Albert Lopez, Sohn eines Spaniers und einer Deutschen, hat für das Finale schon die Fahnen beider Länder bereit gelegt. "Das Schöne ist: Ich habe am Sonntag jetzt schon gewonnen", sagt der Geschäftsführer der Willicher Stadtwerke. Denn sein Herz schlage für beide Nationen: "Das Spiel ist meine absolute Wunschpaarung."
Die Übertragung werde er sich mit der Familie und mit Freunden ansehen. "Wenn ein Tor für Spanien fällt, bin ich vermutlich aber der Einzige, der jubelt." Immerhin kann er die Begegnung diesmal live verfolgen: Während des Halbfinales nahm Lopez an einer Aufsichtsratssitzung teil, "meine Frau hat mich per SMS über den Spielausgang informiert". Einen Tipp für Sonntag hat er nicht: "Die Begegnung ist völlig offen."