Im Gespräch: In der Liga der Großen spielen

Andrea Ritter und Peter Heinze sind seit wenigen Monaten für die Förderung der Wirtschaft zuständig.

<strong>Willich. Der Druck ist da. Daraus macht Andrea Ritter keinen Hehl. Erst seit wenigen Monaten ist sie als Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen und Gewerbe für die Wirtschaftsförderung der Stadt Willich verantwortlich. Und nach den großen Erfolgen, die Willich auf diesem Gebiet vorweisen kann, ist die Erwartungshaltung groß. Vor allem aus der Politik wird da schon mal "moderat" nachgefragt.

"Wir würden gerne mit ersten Abschlüssen glänzen", sagt Ritter und spricht auch im Namen ihres Kollegen Peter Heinze. Fast zeitgleich mit ihr hat der Mann sein Amt bei der Wirtschaftsförderung angetreten. Beide sind seitdem bemüht, Firmen für den Standort Willich zu interessieren.

Die wirtschaftliche Lage mache die Aufgabe nicht leicht. "18 konkrete Kontake sind fürs Stahlwerk Becker angebahnt, auch viele Firmen von außerhalb sind dabei", gibt Heinze einen Zwischenstand. So gebe es für die denkmalgeschützte Halle 18 (an der Anrather Straße) ein interessantes Konzept eines Gladbacher Planers, der Büros, Lager- und Wohnfläche unter einem Dach bringen wolle. Im Moment werden Investoren gesucht.

In der internationalen Liga mitspielen können - das hat Heinze an der Aufgabe als Wirtschaftsförderer gereizt. So sei die kleine Stadt an der Niers zum Beispiel im asiatischen Raum "eine Marke" - das habe "Thrill". Andrea Ritter geht die Sache nüchterner an: Die Mischung in ihrem Ressort, dessen Aufgaben ja weit über Wirtschaftsförderung hinaus gehen, sei "reizvoll".

Stadtplanung und Wirtschaftförderung müssten Hand in Hand gehen. In den Niederlanden, sagt Heinze, sei das selbstverständlich. So könnten dann "Visionen" wie die der Einkaufsmeile zwischen Willicher Marktplatz und Extra-Markt entwickelt werden. Eine Idee übrigens, die noch nicht zu den Akten gelegt sei, so Ritter: "Gespräche mit Extra sind positiv verlaufen."

Landauf, landab haben die Innenstädte ihre Magnetwirkung verloren. Durch neue "Frequenzbringer" (etwa Strauss Innovation) gelte es, gegenzusteuern. Im Blick haben Ritter und Heinze dabei Alt-Willich als "Hauptversorgungszentrum": Dank 24 000 Einwohnern und hoher Kaufkraft sei der Standort interessant.

Andrea Ritter Als Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen und Gewerbe bei der Stadt Willich ist Andrea Ritter auch für die Wirtschaftförderung zuständig. Ihr Amt hat sie Anfang des Jahres als Nachfolgerin von Gerd Zenses angetreten. Zuvor war die 40-Jährige in der Stadt Viersen als Verwaltungsrätin tätig. Konkret arbeitete sie als Prokuristin der Grundstücks-Marketing-Gesellschaft. Andrea Ritter wohnt auch in Viersen.

Peter Heinze Der gebürtige Hildener Peter Heinze ist im Dezember 2006 zum neuen Mann bei der Willicher Wirtschaftsförderung ernannt worden. Schon seit 1999 ist er bei der Stadt Willich beschäftigt, war dort zuletzt verantwortlich für den Gestaltungswettbewerb Kaiserplatz. Zuvor arbeitete er für das internationale Gewerbegebiet Venlo, Nettetal, Tegelen. In Dortmund und Los Angeles studierte er Raumplanung und Volkswirtschaft. Der 37-jährige Nachfolger von Thomas Küppers wohnt in Wuppertal.