Kaiserplatz in Willich: „Hier wollen sich Möchtegern-Architekten verewigen“
Im Online-Voting lehnt die große Mehrheit bislang die Umgestaltungspläne ab.
Willich. Die Skeptiker sind bisher in der Überzahl: Bei der Online-Umfrage der WZ zur Gestaltung des Kaiserplatzes haben sich bis gestern Nachmittag mehr als 60 Prozent der Teilnehmer gegen die jetzige Planung ausgesprochen. Über 300 Stimmen wurden bisher abgegeben. Die Abstimmung ist nicht repräsentativ
Der in die Jahre gekommene Kaiserplatz soll nach den Vorstellungen der Stadt ein völlig neues Gesicht bekommen. Laut Planung werden die alten Bäume gefällt und durch Platanen oder Blütenkirschen ersetzt.
Die bislang 70 Parkplätze sollen auf die Hälfe reduziert werden, statt dessen soll es viel Platz zum gemütlichen Verweilen auf Bänken unter den Bäumen geben. Als Hingucker ist ein "Nebelband" im Boden oder eine Wasserrinne angedacht.
In den Leserkommentaren gehen die Kritiker mit solchen Ideen gnadenlos ins Gericht. "Hier wollen sich Möchtegern Architekten verewigen", wettert da Günther Adomat, "Bürgermeister und Co. sollen sich weiterhin Denkmäler im Gewerbegebiet bauen", sagt Kurt Junker - und Maggi Schmitz fragt: "Warum findet bei einem derartig teuren Projekt kein Bürgerentscheid statt?"
Eine Kritik, die oft zu hören ist, führt Peter Ewert an: "Auf die Parkplätze sollte man keinesfalls verzichten." Dieser Punkt ist nach Auskunft der Technischen Beigeordneten Martina Stall auch bei der gerade beendeten Bürgeranhörung der Stadt zu den Plänen mehrfach genannt worden.
Insgesamt war die Resonanz dort aber eher gering: Nur fünf Willicher hätten sich mit Bedenken und Anregungen zu Wort gemeldet, sagt Stall.
Auch die CDU hat mittlerweile ihre Bürgerbefragung beendet. "Etwa 170 Leute haben sich geäußert", sagt Mit-Organisatorin Sabine Mroch. Ergebnis: Die Akzeptanz für die Pläne sei groß, die Bürger wollten einen "schönen Platz" mit Ruhezonen haben.
Wie geht’s jetzt weiter? Am 22. April soll der Planungsausschuss die Gestaltung beschließen, damit die Offenlage der Pläne vor der Sommerpause erfolgen kann. "Dann könnten wir im Herbst schon anfangen", sagt Martina Stall.