Konzert: Beim Bigband-Sound gab’s Gänsehaut
Hohnerklang-Orchester Trossingen und die St. Töniser Musiker begeisterten.
St. Tönis. Ein besonderes Open- Air-Konzert sollte es werden, doch das unberechenbare Wetter forderte Improvisation. "Zweimal aufgebaut haben wir noch nie! Aber es hat alles gut geklappt", begrüßte Hans-Günther Kölz das St. Töniser Publikum. Mit seinem Orchester Hohnerklang aus Trossingen (Schwarzwald) war er wieder zu Gast beim Akkordeonorchester.
Der Open-Air-Auftritt, auf den sich die Organisatoren besonders gefreut hatten, fiel ins Wasser. Und so wurde das Konzert in die Halle der Turnerschaft verlegt. Besucher in dem ausverkauften Saal genossen trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen die familiäre Atmosphäre.
Mit etwas Verspätung stimmten die Musiker des St. Töniser Ensembles die Besucher ein und räumten schnell mit dem Vorurteil auf, Akkordeonmusik müsse verstaubt sein. Besonders die 30 Musiker des Gastorchesters begeisterten: "Das ist die richtige Musik zum Tanzen", freute sich Magdalene Schlienz. Auch wenn die meisten sich auf ihren Plätzen hielten, wurde heftig mitgeklatscht. Der Funke sprang schon nach den ersten Klängen über.
Unter der Leitung von Hans-Günther Kölz, der alle Stücke selbst arrangiert hatte, zeigte das junge Orchester, dass weder Mundharmonika noch Akkordeon veraltete Instrumente sind. Fetzige Töne aus Jazz, Rock und Latin wurden präsentiert. "Wir sind extra zwei Tage früher aus unserem Urlaub gekommen", erzählt Petra Jansen.
Da das Orchester meist im süddeutschen Raum auftrete, dürfe man sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Wie ihr ging es vielen, bereits im vergangenen hatten die Gäste aus dem Schwarzwald beim Jubiläumskonzert des Akkordeonorchesters St. Tönis die Zuhörer in den Bann gezogen.
So kam die Interpretation des bekannten Musicalhits Evita genauso gut an, wie irische Klänge, die an Lord of the Dance erinnerten. Die Weltmeisterin im Mundharmonikaspielen, Kathrin Gass, war nur eine von vielen überzeugenden Solisten. Die Stimmung bei Musikern und Publikum wuchs mit jedem Stück. Es waren nicht einfach nur Akkordeonklänge und Mundharmonikamusik, sondern vielmehr Bigband- Sound mit richtiger GänsehautGarantie.