St. Tönis: Beenen-Nachfolger ist zurzeit „nur“ Kandidat

Bis zum 12. Juni soll entschieden werden, ob Klaus Stephan Gerndt neuer Pfarrer wird.

St. Tönis. Die endgültige Entscheidung steht noch aus. Thomas Meyer, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Cornelius, spricht bei Klaus Stephan Gerndt von einem "Kandidaten" - noch nicht vom neuen Pfarrer. Der 49-Jährige soll die Nachfolge von Josef Beenen in der katholischen Pfarrgemeinde St.Cornelius antreten. Bis es soweit ist, müssen allerdings erst alle Gremien zustimmen.

"Es werden Gespräche geführt werden, das ist der normale Verlauf", so Meyer. Darin werden Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat ihre Vorstellungen bekanntgeben und es wird sich natürlich der Kandidat Gerndt präsentieren. Bis zum 12. Juni sollen die Gespräche abgeschlossen sein. "Beide Seiten müssen zueinander finden", betont Meyer.

Dass dies nicht klappen wird, ist aber unwahrscheinlich. Das sieht auch der Vorsitzende so. "Ich kenne Pfarrer Gerndt nicht, aber wir gehen mit Optimismus in die Gespräche." Zumal er froh ist, dass sich eine so zeitnahe Lösung abzeichnet.

Josef Beenen wird am 8.Juni in einem Gottesdienst offiziell verabschiedet. Schon im Sommer könnte Gerndt in die Pfarrverwaltung in St. Tönis eingebunden werden, im November dann die Gemeinde übernehmen. "Wir hoffen, dass das funktioniert", sagt auch Friedhelm Caspers, Mitglied des Kirchenvorstands.

Im Rahmen der bereits beschlossenen Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) mit den Kempener Pfarren St.Marien, St.Josef, Christ-König und St. Hubert sowie St. Godehard und St. Cornelius in Tönisvorst, seien nach Beenens Abschied nur drei der vier Pfarrerstellen besetzt. Die vierte Stelle solle, so Caspers, dann auch möglichst schnell wieder ausgefüllt werden.

Dass sich Gerndt am Sonntag vor seinen Gemeinden sichtlich betroffen zeigte, dass ihn der Bischof nach St.Tönis schicken will, kann Thomas Meyer verstehen. "Das hat ja nichts mit St. Tönis zu tun. Jeder Geistliche, der lange in einer Gemeinde arbeitet, hat eine emotionale Beziehung aufgebaut." Für Gerndt kam der Wechsel überraschend, aber er sagt: "Bei meiner Weihe habe ich dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprochen." Das Bistum stehe ständig in der Situation, Dinge lösen zu müssen. Es habe faire Gespräche mit Bischof Mussinghoff gegeben.

Ludwig Kamm, Pfarrer in Vorst und vielleicht bald Gerndts Kollege, freut sich jedenfalls schon. "Ich kenne ihn aus dem Priesterseminar in Aachen. Ich gehe davon aus, dass es eine gute Zusammenarbeit geben wird."