Stadtgeflüster: Kaputte Radwege und leckere Stollen

Ein Hauch von Weihnachten weht schon durchs Stadtgeflüster. Aber es gibt noch mehr.

Willich/Tönisvorst. Radfahrer, die sich auf den Weg von St. Tönis nach Krefeld machen, sollten möglichst keine Bandscheiben-Schäden oder sonstige körperliche Beeinträchtigungen haben. Ein gutes Sitzfleisch wäre dagegen nicht schlecht. Denn auf dem Radweg entlang der Krefelder Straße (die jenseits der Stadtgrenze zur St. Töniser Straße wird) muss man hart im Nehmen sein. Riesige Löcher, Unkraut und Sträucher, die den Weg immer schmaler machen, sorgen für Radler-Verdruss. „So etwa ab der Oberbenrader Straße wird’s eine Katastrophe. Da ist schon seit mindestens 20 Jahren nichts mehr gemacht worden“, beklagte sich ein Rentner, der regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, gegenüber dem Stadtflüsterer.

Foto: Reimann

Das ging ja schnell: Mitte der vergangenen Woche hatte die WZ darüber berichtet, dass auf der Homepage der Schlossfestspiele Neersen unter der Rubrik „Eintrittskarten“ immer noch die Stücke aus der vergangenen Spielzeit aufgeführt werden. Schon am nächsten Tag war dieser Fehler aber behoben: Mittlerweile finden sich dort die Preise für „Ziemlich beste Freunde“ und die „Feuerzangenbowle“.

Das neue Jahr mit seinen berühmt-berüchtigten Vorsätzen hat noch nicht einmal angefangen, da kann David Lünger schon Beachtliches in eigener Sache vermelden: Der Chef vom Vorster Restaurant „Tafelsilber“ hat sage und schreibe 32 Kilo abgenommen. „Ich kann nicht jeden Tag das essen, was ich koche“, hat er mal gesagt.

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist das „Jesuskind“ von der entwidmeten Kirche St. Maria Rosenkranz im Norden von Alt-Willich in die Krippe der Geburtsgrotte in Klein-Jerusalem eingezogen. Die bisherige Jesusfigur war durch Alter und jahrelange Feuchtigkeit nicht mehr zu restaurieren. In dieser getreuen Nachbildung der Geburtsgrotte in Bethlehem wird am 24. Dezember um 24 Uhr eine Mitternachtsmette gefeiert, Einstimmung ab 23.30 Uhr in der Oberkirche.

Foto: van Densen

Seine poetische Ader hat Willichs Pressesprecher Michael Pluschke beim Anblick der WZ-Weihnachtsbäume entdeckt. Auf Facebook kommentierte er die immergrüne Aktion wie folgt in Reimform: „Advent, Advent, der Löffel hängt. Bei manchem gar als Schmuck im Baum. Bei der WZ - man glaubt es kaum. Da hängt die Gabel gleich daneben. Man wird ganz sicher noch erleben, dass durch Lametta, hübsch gehängt, die Wäscheklammer wird verdrängt. . .“

Bekanntlich ist alles Geschmacksache. Das gilt auch für den Adventsklassiker Stollen. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, dass die junge Generation beim Stollen eher dankend abwinkt“, erzählt Sebastian van Densen, der gemeinsam mit seinem Vater die gleichnamige Bäckerei und Konditorei in St. Tönis führt. „Deshalb haben wir uns überlegt, etwas Neues zu kreieren.“ Aachen hat seine Printen, Lübeck sein Marzipan und Dresden den klassischen Stollen — was würde sich für Tönisvorst anbieten?“ Natürlich ein Apfelstollen aus dem Hause van Densen. Von der Idee bis zum ersten fruchtig-süßen Prototypen war es ein längerer Weg. Die van Densens machten diverse Versuche in der Backstube. Dabei entwickelten sie ein Verfahren, bei dem Äpfel in Glühwein aufgekocht werden. Außerdem stellen die beiden Bäckermeister für das neue Produkt einen Apfelsauerteig her, der einige Tage in mehreren Stufen reift. Das Obst dafür kommt aus der Region. Weitere Zutaten sind Marzipan und Walnüsse. Die ersten Reaktionen der Kunden fielen positiv aus, freuen sich die van Densens. „Und wer es auf der weihnachtlichen Kaffeetafel doch lieber klassisch mag, bekommt natürlich auch weiterhin den gewohnten Butterstollen bei uns“, betont der Junior-Chef.

Jedes Jahr wohnt eine Gruppe Kinder aus Weißrussland bei Gasteltern in Deutschland. Den Kindern aus der durch die Reaktorkatastrophe verstrahlten Region Gomel wird durch die Tschernobyl Kinderhilfe Willich so ein vierwöchiger Erholungsurlaub geboten. Da dies ausschließlich durch Spenden finanziert wird, löste eine großzügige Gabe der Gemeinschaft der katholischen Gemeinden in Willich (GdG) besondere Freude aus. Beim Erntedankfest war gesammelt worden: 2500 Euro. Peter Küppers, Vorsitzender der Tschernobyl Kinderhilfe, freute sich: „Diese Spende ist für uns ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Gerade jetzt in der Vorbereitungsphase nimmt uns diese Spende eine große Last von den Schultern.“ Bei der Übergabe des Schecks war dann allen Beteiligten die Freude deutlich anzusehen.

Ein Händchen für hohe Temperaturen scheint Erich Tizek, seit fast einem Jahr Vorsitzender des Heimatbundes, gegeben zu sein. Denn der erste Heimatbrief, der unter seinem Vorsitz veröffentlich wurde, wurde am 2. Juli bei brütender Hitze präsentiert. Am wahrscheinlich heißesten Tag des Sommers 2015. Und der zweite Heimatbrief, der am vergangenen Donnerstag präsentiert wurde, „erwischte“ den vielleicht wärmsten Tag, den der Dezember 2015 zu bieten hatte. Der Stadflüsterer wird auf jeden Fall bei der Urlaubsplanung Sommer 2016 daran denken.

Aus ihrem Haushalt sei nun wirklich alles herausgeholt, betont Tönisvorsts Kämmerin Nicole Waßen. Und benutzt dafür das Bild einer ausgepressten Zitrone. Natürlich, fügte sie hinzu, könne man das noch ein kleines Stückchen weiter treiben: „Ich kann die Zitrone vielleicht noch schreddern.“

Zum Schluss was zum Thema Ausdauer: Neues von den Triathleten: Ralf Wingerath ist neuer Leiter der Triathlon-Abteilung des TV Schiefbahn. Er wurde Nachfolger des bisherigen Abteilungsleiters Jens Vahldieck. Die Stellvertretung übernimmt Dirk Fiedler. Beide wurden im Rahmen der jährlichen Abteilungsversammlung gewählt. Die Triathleten blickten dabei auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Beim 19. „Willicher Triathlon“ am 6. September waren knapp 1000 Athleten am Start. In der Kategorie Triathlon-Kilometer- und Wettkampfpunktewertung wurden mehrere Mitglieder ausgezeichnet. In der Triathlon-Kilometer-Wertung belegte Jens Vahldieck Platz 1. Die Wettkampfpunktewertung gewann er ebenfalls — und außerdem wurde er Vereinsmeister der Erwachsenen. Bei den Damen belegte Sylvia Janssen Platz 1.