Tönisvorst: „Scharmützel ums Krankenhaus unverantwortlich“
Gesundheitspolitik: In die Diskussion über das Antoniuszentrum mischt sich das Aktionskomitee ein.
Tönisvorst. Die Diskussion schlägt hohe Wellen und wird zunehmend heftiger: Die Tönisvorster FDP hatte vorgeschlagen, das Krankenhaus zu privatisieren - jetzt kommt von allen Seiten das Echo. Die aktuelle Stellungnahme kommt von gewichtiger Seite, genauer: vom Aktionskomitee pro Krankenhaus.
"Politisch öffentliche Scharmützel um unser Krankenhaus sind unverantwortlich", meldet sich Günter Wolfs, Vorsitzender des Komitees, zu Wort. Der Mann fährt schweres Geschütz auf. "Alle Tönisvorster Parteien versicherten seinerzeit die absolute politische Priorität unseres Krankenhauses. Hieran müssen sie sich messen lassen."
Wolfs erinnert an die jüngere Geschichte des Krankenhauses. Dieses habe seinerzeit vor der Schließung gestanden, weil es schweres Missmanagement gegeben habe. Zu diesem zählt Wolfs den damaligen Versuch, das Haus zu privatisieren. Insgesamt waren damals mehrere Millionen Mark Verlust aufgelaufen. Landesregierung und Spitzenverbände der Krankenkassen forderten die Schließung.
Es folgten Proteste. Jede Woche gab’s das am Ende schon legendäre "Donnerwetter am Donnerstag". Unter anderem tauchten die Tönisvorster mit einem Autokorso vor dem Düsseldorfer Gesundheitsministerium auf. Zeitgleich liefen die Verhandlungen. Es wurde ein Kompromiss ausgehandelt, der bis heute trägt.
"Weil die Entwicklung der Antoniuszentrum GmbH in den vergangenen Jahren aus unserer Sicht positiv verlief, trotz der immer neuen Anforderungen, brauchten wir uns nicht öffentlich zu äußern", so Wolfs. Und warnt: "Falls Kommunalpolitiker meinen, unser Krankenhaus parteipolitisch instrumentalisieren zu können, müssen sie mit dem Widerstand der Bürger rechnen." Das gelte besonders dann, wenn unwahre Behauptungen "gestreut würden."
Dabei bezieht sich Wolfs auf die FDP-These, das Krankenhaus sei defizitär. Zwar sei die finanzielle Ausstattung aller Krankenhäuser "skandalös", wenn sich das Tönisvorster Haus in diesem schwierigen Umfeld dennoch behaupte, sei das den Mitarbeitern, Ärzten und der Geschäftsführung zu verdanken.