Tönisvorst: Wahlkampf kommt ins Rollen

Kommunalpolitik: Die Tönisvorster CDU sieht sich insgesamt gut aufgestellt. Aber: Es gibt Baustellen.

Tönisvorst. Es rumort schon eine ganze Weile und offiziell will es noch niemand sagen. Seit ein paar Tagen allerdings ist es offenkundig: Der Wahlkampf für die Kommunalwahl ist nicht nur eröffnet, er läuft auf Hochtouren. Spätestens die FDP-Forderung, eine Diskussion ums Krankenhaus zu führen, löste eine heftige Debatte aus.

Der sich auch die CDU nicht verschließt. Parteichef Reinhard Maly und Fraktionsvorsitzender Horst von Brechan marschieren Arm in Arm und betonen, dass sie zu einer solchen Diskussion keinerlei Anlass sehen. Und schütteln heftig den Kopf. Eine deftige Watsche im Sommerloch.

Auch in anderen Themen positionieren die Christdemokraten sich bereits. Hier sehen sie bei der Familien- und Seniorenpolitik einen Erfolg. Man habe die Verwaltung gebeten, Grundstücke zu suchen, auf denen so genannte "Mehrgenerationenhäuser" entstehen können.

"So etwas gibt es demnächst an der Schelthofer Straße", erklärt Horst von Brechan. Man sei sich bereits mit einem Investor einig, der dort bauen wolle. Bei der Frage nach dem Investor taucht ein für Willicher Kenner bekanntes Gesicht auf: Christian Paschertz. Die Firma IC (Immobilien Competence) wird das Projekt umsetzen. "Wenn das einmal steht, hat das Konzept Beispielcharakter für die ganze Stadt", freut sich Reinhard Maly.

Auch bei der sonstigen Baupolitik der Stadt sieht sich die CDU auf gutem Weg. Am Blaumeisenweg seien mittlerweile 55 Grundstücke verkauft, nur noch vier seien zu haben. "Das Konzept, größere Flächen anzubieten, hat sich bewährt. Trotz aller Kritik", lobt von Brechan. Eine ähnliche Entwicklung sieht er bei dem Baugebiet am Wasserturm, wo nach knapp zwei Jahren 80 Prozent der Grundstücke verkauft seien.

Trotzdem gibt’s Probleme. Man wolle Grundstücke für junge Familien anbieten. Die gibt es aber kaum und die Bezirksregierung fährt einen strikten Kurs. Es gibt die Idee, von der Markant-Tankstelle aus Richtung Vorster Straße ein Baugebiet einzurichten.

"Da müssen wir in Düsseldorf dicke Bretter bohren", so von Brechan. Und auch in Vorst geht es nicht weiter. "Vorst Nord" liegt brach. Es muss geklärt werden, ob dort archäologische Relikte liegen. Die Schwierigkeit: Das müsste die Stadt bezahlen - was teuer werden könnte. Derzeit untersucht man, ob dort überhaupt eine Fundstelle vorhanden ist. Ende des Jahres könnte Klarheit herrschen.

Gut aufgestellt sehen sich die CDU-Spitzen beim Thema Altenheim in Vorst. Es gebe bereits 40 Bewohner. Künftig müsse man allenfalls über die Verkehrssituation nachdenken, so Maly. Der Name für das Heim werde demnächst bekannt gegeben.

Wie umgehen mit dem städtischen Haushalt? "Wir prüfen das Rinke-Gutachten", heißt es. Es gelte, die Gebührenordnung zu durchforsten. Und: Wie geht’s mit dem Schwimmbad weiter? Man prüfe alle möglichen Betreibermodelle und -varianten.

Richtig sei in jedem Fall die Entscheidung gewesen, die Stadtbücherei in die ehemalige Schule zu verlagern. "Wir hoffen auf mehr Attraktivität", sagt Maly. Die Bücherei koste die Stadt bei 10 000 Ausleihen im Jahr rund 300 000 Euro. Man müsse beobachten, wie sich die neue Krefelder Mediothek entwickele.

Kaum Bewegung gibt’s beim Thema Gewerbegebiete. Größere könne man kaum ausweisen, so gelte es, vorhandene Lücken zu schließen. Beim Areal an den Höhenhöfen (Real) gibt’s "keinen Ansatzpunkt". Der Rückkauf einzelner Grundstücke und die Vermarktung seitens der Stadt sei kein Thema.