Tönisvorst: Vorwürfe gegen Schüler der Abschlussklassen
Die Direktorin der Realschule Corneliusfeld sah die Sicherheit durch Abschlussklassen gefährdet.
Tönisvorst. Die Geschichte schlägt hohe Wellen: 126 Entlass-Schüler der Realschule Corneliusfeld durften seit Mittwoch nicht mehr zum Unterricht, beziehungsweise das Gebäude betreten (die WZ berichtete).
Hatten zunächst die Jugendlichen den Kopf über diese Maßnahme geschüttelt, ist es nun Schulleiterin Monika Röttsches, die zu dem Vorgang Stellung nimmt. Und zum Teil heftige Vorwürfe gegen einige Schüler erhebt.
"Es war eine Motto-Woche verabredet", erklärt die Direktorin. Dabei sei es lediglich um die Verkleidung gegangen. Bereits am Montag habe es Überschreitungen der gesetzten Grenzen gegeben. "Einige standen - offenbar noch vom Vorabend - wohl noch unter Alkoholeinfluss", so Monika Röttsches. Weshalb sie mahnende Worte gesprochen habe.
Nachdem es am Dienstag ruhig blieb, ging’s am nächsten Tag dann richtig rund. "Mehrere Schüler waren stark alkoholisiert und haben massiv die Hausordnung verletzt", schildert die Direktorin. Die Stimmung sei regelrecht gekippt.
"Lehrerkollegen sind beleidigt worden, sogar in Sprechchören, es gab Sachbeschädigungen, der ganze Betrieb war beeinträchtig." Deshalb sah die Schulleiterin sich gezwungen, die Notbremse zu ziehen und die Jugendlichen nach Hause zu schicken.
"Es war allerdings eine vorzeitige Beendigung des Unterrichts, kein Ausschluss", betont Frau Röttsches. "Ich musste so handeln, um den geordneten Betrieb und die Sicherheit wieder herzustellen."
Ärgerlich: Fälle von Vandalismus, Fahrräder gingen kaputt. Deshalb schaltete die Direktorin die Polizei ein. Und weil’s den ganzen Mittwoch über Drohungen der Marke "Am Abend geht’s richtig rund" gab, sagte sie auch dem Ordnungsamt Bescheid. Das wirkte offenbar. Die Party auf der angrenzenden Wiese blieb weitgehend ruhig. Lediglich der stattliche Müllberg war wohl ärgerlich.
"Ich glaube, mittlerweile tut es vielen leid. Sie haben sich von einigen Wortführern mitreißen lassen", denkt Monika Röttsches. Und lobt gleichzeitig: Es war eigentlich ein sehr netter Jahrgang mit vielen guten Schülern.
Trotz der Vorkommnisse wird derzeit an den Vorbereitungen für die Abschlussfeier am nächsten Mittwoch gearbeitet. Dabei seien Lehrer und Schüler engagiert beteiligt. Übrigens: Einen Bericht über die Vorfälle hat Monika Röttsches an die Bezirksregierung nach Düsseldorf geschickt. "Wir haben eine Stellungnahme angefordert, um zu erfahren, was passiert ist", erklärt Britta Bellinghausen, Mitarbeiterin der Presseabteilung in der Bezirksregierung.