Willich: „Mensa-Container – nein Danke!“
Noch gibt es keine Lösung für den Mittagstisch an den Willicher Gymnasien. Es hagelt Kritik an der Landesregierung.
Willich. "Wie bekommen wir den Mittagstisch an den beiden Gymnasien hin, ohne die Landesförderung zu gefährden?" Diese Frage stand im Mittelpunkt der jüngsten Schulausschusssitzung. Rund drei Dutzend Schülerinnen und Schüler sowie Eltern vor allem des Lise-Meitner-Gymnasiums waren gekommen. "Container - nein Danke", lautete die Botschaft auf ihren Buttons.
Schuldezernent Christoph Gerwers wies die Kritik an der Verwaltung zurück, die bislang noch kein Konzept vorlegen konnte. Als Hauptschuldige wurde quer durch alle Fraktionen die Landesregierung ausgemacht. Gerwers stellte den Gymnasien trotz aller Widrigkeiten eine provisorische Versorgung ab dem kommenden Schuljahr in Aussicht.
Die Eltern zeigten sich ungeduldig. Gerwers berichtete vom Verwaltungsgespräch bei der Bezirksregierung am 27. Mai: "Wir dürfen, um die Zuschüsse nicht zu gefährden, für den Mittagstisch weder bauen noch Geld in die Hand nehmen."
Uli Winkler (SPD) attackierte die Landesregierung scharf: "Sie hätte wissen müssen, dass eine Mittagsbetreuung nach Einführung des achtjährigen Gymnasiums erforderlich werden würde." Winkler beklagte, dass der Ausschuss keine neuen Infos habe: "Die Sitzung ist eigentlich überflüssig."
Die Besucher dürften da anderer Meinung sein: Sie hörten immerhin von allen Fraktionen, dass für das Anrather Gymnasium eine Containerlösung nicht in Betracht komme. "Kriegen wir das schriftlich?", fragte Schulpflegschaftsmitglied Robert Brintrup.
"Es gibt intelligentere Lösungen - Container wird es auch mit uns nicht geben", hatte Dieter Lambertz (CDU) zu verstehen gegeben, nachdem bereits die SPD dies abgelehnt hatte. "Wir haben intensiv an Lösungen gearbeitet", so Gerwers. Und: "Wir sind zwar in einer unmöglichen Situation, aber wir wollen es schaffen und werden es schaffen." Zwar werde es zunächst keine drei Menüs zur Auswahl geben, aber auch "keine Milchschnitte und keine Pommes".
Während die CDU nichts beschließen will, was zuschussschädlich ist, wollte Franz-Josef Stapel (FDP) auf keine Option verzichten. Margret Peters (Leiterin St. Bernhard-Gymnasium) war ungeduldig: "Ich würde gerne möglichst bald erfahren, was kommt."
Sie wies darauf hin, dass es in der Schule keine Räume gibt, die genutzt werden könnten. Astrid Kampmann (kommissarische Leiterin Lise-Meitner-Gymnasium) hat immerhin einen Raum im Auge, in dem rund 50 Kinder essen könnten. Auch sie sprach sich gegen Container aus.