Vorst: Unmut über Rewe-Pause

Der Umbau des einzigen Lebensmittelmarktes in Vorst sorgt bei den Bürgern weiterhin für Aufregung.

Vorst. Wie ausgestorben wirkte am Freitag Mittag der Bereich um den Vorster Rewe-Markt. Ein großer Container und ein Zelt stehen neben dem Eingang. "Der letzte Wagen ist gerade weg. Die Waren - die frischen Sachen ausgenommen - sind eingelagert", sagt Daniel Albert, der Filialleiter.

Im Laden sind die Renovierungsarbeiten in vollem Gange: Neue Fliesen stapeln sich auf dem Boden, Leitern stehen umher, an der rechten Wand haben Arbeiter schon mit den Installationen für die Frischetheke begonnen. "So können wir unseren Kunden nach dem Umbau einen topmodernen Supermarkt mit Fleischbedienungstheke bieten", sagt Albert.

Mit einigem Unmut im Dorf habe er aber schon gerechnet, sagt der Filialleiter. Dass der Umbau so kurzfristig bekanntgegeben wurde, habe daran gelegen, dass der genaue Termin schon mehrfach verschoben werden musste. Als er den genauen Zeitpunkt erfahren hatte, habe er sofort ein Info-Plakat aufstellen lassen.

Das allerdings genügt den Vorstern nicht: "Das ist für die Allgemeinheit unverschämt, dass die dicht machen", sagt die Vorsterin Edith Schmitz. "Das ist eine starke Beeinträchtigung, besonders für die Senioren und unsere Behinderten, die kein Auto haben. Für die ist das eine Katastrophe", empört sich auch Silvia Beltau. "So wie die das durchgezogen haben, war das nicht okay, keiner hat etwas gesagt - die haben da nur was hingehängt." Der Verweis auf die Märkte in Süchteln und Kempen sei überflüssig. "Die hätten ja zumindest einen Shuttle-Service einrichten können."

Für den Bringdienst hat die Filialleitung eigens einen Lieferwagen gemietet. Die Bringdienst-Nummer des Nachbarmarktes in St. Tönis (Telefon: 02151/970870, von 9 bis 15 Uhr) sei innerhalb der ersten Stunde drei Mal angewählt worden, sagt Albert. "Einkaufen per Telefon, das nehmen die alten Leute doch gar nicht an", bezweifelt Hans-Werner Otto dennoch den Erfolg des Services.

Vorübergehend vom Umbau profitieren wird möglicherweise der Verkaufsstand des Obsthof Fruhen an der Hauptstraße: "Wir haben alle handelsüblichen Obst- und Gemüsesorten, Eier, Marmeladen und Apfelsaft", sagt Verkäuferin Martina Schrenk. So sind zumindest morgens - und am Wochenmarkt donnerstags - frische Produkte im Ortskern erhältlich.

"Aber Milchprodukte zum Beispiel gibt es da nicht", sagt Silvia Beltau. "Wir kämpfen ja auch für einen zweiten Supermarkt in Vorst." Zwei Ketten haben bereits ihr Interesse am leerstehenden Plus-Markt im Vorster Zentrum bekundet, hatte Bürgermeister Albert Schwarz vor einigen Wochen mitgeteilt: Kaiser’s - und Rewe.