Ganz verrückt nach Marko Marin
Das sagen Sportlehrer, Schulleiter und einige Mitschüler über den Jungstar.
Mönchengladbach. Es ist keine 14 Monate her, als Marko Marin in der 63. Minute des Heimspiels gegen Eintracht Frankfurt für Marvin Compper eingewechselt wurde.
Es war das erste Bundesligaspiel für den damals 18-Jährigen, und der Eintracht-Verteidiger Patrick Ochs war der erste, der erfahren musste, dass man einen 1,70 Meter "großen" und 60 Kilogramm leichten Fußballer nicht unterschätzen darf.
Der kleine Marko ganz groß. Bundestrainer Joachim Löw sagt, ganz beeindruckt, über ihn: "Er ist ein frecher Typ, der der Nationalmannschaft gut tut."
Und auch Marins ehemaliger Sportlehrer Georg Krahwinkel (57), sein "Ex-Direx" Wolfgang Lothmann sowie frühere Schulkameraden vom Gymnasium am Geroweiher sind hin und weg, wenn es um die Blitzkarriere des "Zauberlehrlings" mit dem spitzbübischen Grinsen geht.
"Ich habe noch nie einen so guten Fußballer gesehen", meint Diplom-Sportlehrer Krahwinkel. Der Kleine, der die Penne mit der Fachhochschulreife verließ, sei "immer auf dem Teppich" geblieben. "Der hat auch in unserer Schulmannschaft mitgespielt, doch gewonnen haben wir deshalb nicht automatisch. ,Marko gegen alle’ war eben kein Erfolgsrezept", sagt Krahwinkel.
Dass Marin bei der EM und bei der WM 2010 dabei sein wird, ist für Krahwinkel "ganz klar". Hin und wieder telefonieren die beiden miteinander. "Der Marko hat sich vor allem für Sport, für Mathe, Physik und die Mädchen interessiert", sagt eine 19-Jährige, die derzeit das Abi am Geroweiher macht. "Hätte Marko die Schule nicht mit dem Fachabitur verlassen, dann würde er jetzt bei uns das Abitur machen", fügt sie noch hinzu.
Schulchef Lothmann bedauert, dass "der Marko" nicht das Reifezeugnis bekommt. "Der ist äußerst intelligent", meint er. Die Borussia habe Marin angehalten, einen ordentlichen Schulabschluss zu machen. Der DFB wiederum fördere nicht gerade die schulische Laufbahn der jungen Spieler.
Ein Schüler, der mit Marin Physik paukte, erinnert sich gerne an die Zeit mit Marko. "Freundinnen hatte der gleich mehrere. ,Mit wem gehe ich denn heute aus?’ hat er immer gesagt und dann geschmunzelt."
Erfahrene Mannschaftskollegen wie etwa Sascha Rösler und Alexander Voigt sorgten in vielen Gesprächen dafür, dass der Jungstar nicht abhebt. "Er wird ein großer Spieler werden", sagt Oliver Neuville, der ebenfalls heute auf seine Nominierung hofft.