St. Elisabeth: 1000 Gräber in der Kirche
Das Untereickener Gotteshaus wird voraussichtlich ab Mai 2009 verändert, um als Grabeskirche zu dienen. Die letzten Schritte sind in fünf bis sechs Jahren geplant.
Mönchengladbach. Der Weg zur Umgestaltung der Pfarrkirche St. Elisabeth in Untereicken zu einer Grabeskirche ist frei. Nachdem das Bistum Aachen seine Zustimmung gegeben hat, sollen nach der letzten Kommunionfeier der Gemeinde im Mai 2009 die Umbaumaßnahmen beginnen.
Zuständig ist der Gladbacher Architekt Burkhard Schrammen: "Er wird ausschließlich innenarchetektonische Veränderungen vornehmen, der Außenbereich der Kirche bleibt so erhalten wie er ist", so Rolf Schlunken, der vom Kirchenvorstand für die Baumaßnahmen zuständig ist.
Geplant ist zunächst ein erster Bauabschnitt bei dem 1.000 Gräber entstehen sollen. Der Altarraum und sieben Bankreihen bleiben für Beerdigungsgottesdienste und Gedenkfeiern erhalten. Für diese ersten Maßnahmen muss die Gemeinde rund 700.000 Euro aufwenden, 400.000 Euro waren zunächst veranschlagt worden.
Da das Bistum keine finanzielle Unterstützung leiste, seien die restlichen Umgestaltungsvorhaben für die Kirche erst in fünf oder sechs Jahren geplant, so Schlunken.
Rolf Schlunken, Kirchenvorstand
Die Idee des Kirchenvorstands, die St. Elisabeth-Kirche nach dem Vorbild der St. Josef-Kirche in Aachen zu einer Grabeskirche umzuwandeln, entstand aus einer Notsituation. Der Kirche an der Hohenzollernstraße in Untereicken drohte angesichts der Fusionspläne aus Aachen das Aus. Da es bisher in Mönchengladbach kein vergleichbares Projekt gibt, liegt die Zukunft für St. Elisabeth in dem Angebot, Christen und Nichtchristen in der Kirche ihre letzte Ruhestätte zu gewähren.
Mit dem Verkauf der Urnenplätze will die Gemeinde den Umbau ihrer Kirche finanzieren: "Wir haben bereits eine Liste an Interessenten", bestätigt Rolf Schlunken. Bevor der Verkauf beginnen kann, muss für die Grabeskirche noch, ebenso wie für einen Friedhof, eine Satzung entworfen und von der Bezirksregierung genehmigt werden.
Eine Grabstätte soll einmalig rund 2.500 Euro kosten. "Das hängt jedoch von ihrer Lage in der Kirche ab", sagt Schlunken. Der Preis variiere auch, je nachdem ob ein Einzel- oder Doppelgrab gewählt werde.
