Versorgungsproblem in Grevenbroich-Frimmersdorf 1000 Frimmersdorfer ohne Warmwasser

Frimmersdorf · Arbeiten für ein schnelles Internet hatten am Wochenende in Frimmersdorf heftige Folgen für die RWE-Fernwärmeversorgung. Aus Versehen war ein Versorgungsstrang beschädigt worden.

Die Panne ereignete sich bei Glasfaserarbeiten an der Ecke Am Stüßges End/Frankenstraße.

Foto: Dieter Staniek

Beim Verlegen einer Glasfaserleitung im Ortskern von Frimmersdorf ist es am Freitagnachmittag zu einer folgenschweren Panne gekommen, die noch am Samstag Anwohner und das RWE auf Trab hielt. Bei Tiefbauarbeiten an der Ecke Am Stüßges End/Frankenstraße war eine Pipeline beschädigt worden, über die rund 400 Haushalte im Dorf mit Fernwärme versorgt werden. Das Leck entstand nach Informationen unserer Redaktion, als ein Glasfaserkabel unterirdisch zu einem Hausanschluss „geschossen“ wurde. Die Stadtverwaltung ging am Wochenende davon aus, dass etwa 1000 Menschen von dem Versorgungsproblem betroffen waren. Die gute Nachricht: Am Samstagnachmittag war der Schaden repariert, so dass die Fernwärmeversorgung wieder ins Laufen kam. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis die Leitungen wieder gefüllt sind. Wirklich warm wurde es daher in vielen Frimmersdorfer Haushalten erst wieder am Sonntag.

Die Fernwärmeleitung wird von RWE betrieben. Seit der Nacht zu Samstag, so ein Sprecher des Unternehmens, war an einer Lösung des Problems gearbeitet worden. Für die Reparatur musste die Fernwärmeversorgung am Samstagmorgen in Frimmersdorf komplett unterbrochen werden. Nach RWE-Angaben hatte das zur Folge, dass die rund 400 Haushalte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vorerst ohne Warmwasser und Heizung auskommen mussten.

Bis wann die Reparatur der defekten Leitung dauern würde, war zunächst unklar. RWE hatte anfangs mitgeteilt, dass die Leitung schlimmstenfalls erst am Sonntagabend wieder in Betrieb genommen werden könnte. So kam es dann aber zum Glück für die Bewohner und zur Erleichterung der Verantwortlichen von RWE nicht. „Einer unserer Mitarbeiter hat mich am Samstag gegen 21 Uhr informiert, dass alles seit ein paar Stunden wieder stabil läuft“, sagte RWE-Sprecherin Viola Baumann am Sonntagvormittag auf Nachfrage unserer Redaktion.

Anwohner Edgar Uebber bestätigte das kurz darauf im Telefonat mit unserer Redaktion. „Ich habe heute morgen schon mit einigen anderen Frimmersdorfern gesprochen, die Häuser und Wohnungen werden jetzt allmählich wieder warm“, berichtete er. Uebber angagiert sich seit längerer Zeit im Verein „Pro Wärme“, der sich Sorgen um die Fernwärmeversorgung in ein paar Jahren macht, wenn die BoA-Blöcke endgültig abgeschaltet werden. Die Panne am Wochenende stellte er aber nicht in einen Zusammenhang mit dieser Sorge. Pannen wie diese jetzt könnten bei Bauarbeiten immer auftreten.Uebber erinnerte sich an einen ähnlichen Fall im Jahr 2016. Damals waren im November die Frimmersdorfer Haushalte von Störungen im Kraftwerk Frimmersdorf betroffen gewesen und hatten ebenfalls einen Tag lang ohne Fernwärme auskommen müssen (siehe Info). Diesmal war nach bisherigen Erkenntnissen „nur“ der Leitungsstrang betroffen, der Frimmersdorf mit Wärme versorgt. Die Wärme fällt im Braunkohlekraftwerk Neurath an und wird durch unterirdische Pipelines sowohl nach Frimmersdorf als auch nach Neurath geleitet. Am Netz hängen nicht nur Privathaushalte, sondern auch ein paar wenige Unternehmen.

In Anbetracht des Winterwetters war am Samstag auch die Grevenbroicher Stadtverwaltung aktiv geworden. Sie hatte eine Hotline eingerichtet, bei der sich Bürger in dringenden Fällen melden konnten.