Großprojekt in Grevenbroich Kanalbau quer durch die Südstadt von Grevenbroich
<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Grevenbroich </irglyphscale></irwordspace> · Auf insgesamt 780 Metern Länge wird die Kolpingstraße aufgerissen, damit ein neuer Abwasserkanal verlegt werden kann. Die Verkehrsführung wird eine Herausforderung. Wann der Startschuss für das Millionenprojekt fällt – und wo dieses Jahr noch im großen Stil gebaut wird.
Die Röhren unter der Kolpingstraße haben ausgedient: Der Abwasserkanal muss erneuert und größer werden – damit bei viel Regen nicht mehr so schnell „Land unter“ herrscht. Damit der Kanal in circa drei Meter Tiefe verlegt werden kann, muss die wichtigste Verkehrsader der Südstadt auf einer Länge von 780 Metern aufgerissen werden. Bei der Gesellschaft für Wirtschaftsdienste (GWD) und bei den Stadtbetrieben laufen die Vorbereitungen für das Millionenprojekt bereits auf Hochtouren.
Wie GWD-Prokurist Torsten Küpper sagt, laufen die letzten Abstimmungen für die Bauplanung; es wird nun am Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Gewerke gearbeitet. Im März soll die Ausschreibung veröffentlicht werden. „Ich gehe davon aus, dass wir im Sommer beginnen können“, sagt Küpper.
Los gehen soll’s an der Ecke Kolpingstraße/Neuenhausener Straße – da, wo sich die „Hubbel“ und die Fußgängerampel befinden. Von dort aus sollen sich die Kanalbauarbeiter Abschnitt für Abschnitt (es gibt insgesamt fünf) in östliche Richtung durch die halbe Südstadt graben.
Zunächst soll der Bereich zwischen der Neuenhausener und der Luise-Schröder-Straße angepackt werden. „Die Arbeiten müssen unter Vollsperrung ausgeführt werden“, sagt Küpper. Gearbeitet wird jeweils auf Abschnitten von 40 bis 50 Metern Länge. Anwohner sollen bis zur Baustelle fahren können.
Allgemein aber ist die Verkehrsplanung für die Baustellenzeit eine Herausforderung. Denn von der Kolpingstraße zweigen etliche Stichstraßen ab, die in die Wohnsiedlungen der Südstadt führen. Anwohner müssen also mit Beeinträchtigungen rechnen – und das voraussichtlich ein Jahr lang.
Der Kanal unter der Kolpingstraße soll bis zur Einmündung in die Von-Stauffenberg-Straße erneuert werden. Die Gesellschaft für Wirtschaftsdienste rechnet damit, dass die Maßnahme rund zwei Millionen Euro kosten wird. Das ist ein dicker Batzen. Insgesamt sollen 2025 knapp acht Millionen Euro ins städtische Kanal- und Entwässerungsnetz investiert werden, um den Schutz vor Überflutungen zu verbessern.
Darum geht es auch in der Südstadt, das Gelände dort ist bekanntlich recht flach. Nach der Flutkatastrophe von 2021 wurden auch Grevenbroicher Stadtteile in Sachen Überflutungen genau unter die Lupe genommen. Anhand hydraulischer Berechnungen kam man zu der Erkenntnis, dass der Umfang des Kanals unter der Kolpingstraße in einigen Abschnitten vergrößert werden muss, um ein Aufstauen des Wassers zu verhindern. Die neuen Röhren sollen einen Durchmesser von 1,20 Metern haben – circa 20 Zentimeter mehr als bisher. Auch der Bau eines Staukanals als eine Art Wasserspeicher ist geplant.
Zunächst aber konzentrieren sich die Arbeiten auf die Kolpingstraße, die in weiten Teilen einer „Schlagloch-Piste“ gleicht. Die Stellen, an denen für den Kanal gebuddelt werden musste, sollen im Anschluss nicht bloß mit einem Asphaltflicken versehen werden. Die Stadt möchte den Kanalbau gleich mit einer Erneuerung der Kolpingstraße inklusive Straßenaufbau verbinden. Am Ende sollen Bürger auf glattem Asphalt durch die Südstadt fahren können. Stadtbetriebe-Chefin Monika Stirken-Hohmann geht davon aus, dass die Kosten dafür ebenfalls die Millionen-Marke überschreiten werden. Auch die Leistungen für den Straßenbau sollen in Kürze ausgeschrieben werden.
Auch anderenorts im Stadtgebiet sollen noch in diesem Jahr die Bagger anrollen, damit Kanal und Entwässerung erneuert werden können. So will die GWD etwa die Düsseldorfer Straße anpacken – im Abschnitt zwischen der Schillerstraße und dem Gierather Weg. Für ein weiteres Projekt befinden sich GWD und Stadtbetriebe derzeit in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen NRW. Damit das Kanalsystem in Allrath bei heftigem Regen entlastet wird, soll ein sogenannter Entlastungssammler im Bereich Barrensteiner Weg/B59 gebaut werden. Darüber hinaus stehen für den Herbst dieses Jahres Kanalbauarbeiten im Stadtteil Langwaden auf dem Plan, im Bereich Am Eichenbroich.