Büderich: Manuel möchte zu Delfinen

Der junge Büdericher Manuel darf eine Delfintherapie machen. Doch dazu benötigt er die Hilfe von Spendern.

Büderich. Wenn Stefanie Dehn (32) von ihrem Sohn Manuel spricht, dann lächelt sie und nennt ihn ein besonderes Kind. Dabei hat der 11-Jährige kein leichtes Schicksal, denn er hat eine Seh-, Sprach- und geistige Behinderung, leidet zudem unter dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom und seit März 2008 an Epilepsie.

Mit ihrem Sohn war Stefanie Dehn bei unzähligen Ärzten. Sie hat viele Rückschläge hinnehmen müssen und ihr Alltag gestaltet sich immer wieder aufs Neue als eine Herausforderung. Ihre größte Hoffnung ist es jetzt, ihrem Sohn eine Delfin-Therapie zu ermöglichen, um seine Lernfähigkeit zu steigern und seine Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, zu verbessern.

Stefanie Dehn gibt ein Beispiel: "Als unser letzter Hund verstorben ist, konnte Manuel nicht weinen, um seinen Schmerz auszudrücken. Erst Tage später hat er dies getan - durch große Aggressionen."

Aggressionen und Schreikrämpfe treten auch auf, wenn Manuel von seiner Mutter gewaschen werden soll. Schlafen kann der Junge nur nach festen Uhrzeiten und Ritualen, und Lebensmittel, die Traubenzucker beinhalten, beeinflussen ihn ebenfalls negativ. Ohne Medikamente, so die Mutter, könne Manuel seinen Alltag nicht bewältigen.

Zu Beginn dieses Jahres hat Stefanie Dehn über Dolphin-Aid einen Platz im Curacao-Therapy-Center bekommen. Die Delfin-Therapie soll im Oktober 2009 stattfinden. Das heißt: Bis spätestens August nächsten Jahres muss Dehn die Kosten von 11000 Euro zusammenbringen, da diese Therapieform nicht von der Krankenkasse anerkannt wird.

Weil die alleinerziehende Mutter die Therapie nicht alleine bezahlen kann, bittet sie sowohl um Geld- als auch Sachspenden für eine Versteigerung. Am 4.Oktober wird im Th/omas-Morus-Haus auf der Adolfstraße 54 in Neuss außerdem eine Benefizveranstaltung für ihren Sohn stattfinden.

"An diesem Tag wird Zauberer Mario Rico kommen, DJ Frank legt Musik auf und außerdem wird es eine amerikanische Versteigerung geben, bei der auch handsignierte Trikots von Fußballbundesligisten zum Gebot stehen." Besonders greife ihr Stefan Zehner und seine Neusser Schützenkompanie bei der Planung der Veranstaltung unter die Arme.

Denkt Stefanie Dehn zurück, weiß sie, dass gerade die ersten sechs Lebensjahre, als Manuels Krankheitsbild noch nicht richtig diagnostiziert worden war, besonders schlimm waren. Heute besucht ihr Sohn die Sebastianus-Schule für lernbehinderte Kinder in Holzbüttgen.

Auf die Frage, was die 32-Jährige an ihrem Sohn besonders liebt, antwortet Stefanie Dehn spontan: "Alles! Manuel hat mir gezeigt, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Gerade das Materielle zählt nicht. Ich vorverurteile niemanden mehr und gehe anders auf Menschen zu."