B9-Umbau: Ökonomie statt Ökologie

Einzelhandel: Die Stadt informiert die Geschäftsleute über den Zeitplan der Sanierungsarbeiten.

Büderich. Zu Beginn der Informationsveranstaltung über die bevorstehenden Bauarbeiten an der ehemaligen B9 im Börker Brauhaus weiß Gastgeber Claus Grotenburg die Interessen der Einzelhändler schnell auf den Punkt zu bringen: "Uns Einzelhändlern geht es heute vor allem um den ökonomischen und weniger um den ökologischen Aspekt."

Während sich viele Meerbuscher aus optischen oder naturverbundenen Gründen für den Erhalt der Platanen an der heutigen L137 einsetzen, plagen die Einzelhändler ganz andere Sorgen: Wie ist man für den Kunden während der Umbauarbeiten erreichbar? Wie sieht die Parksituation aus? Wann genau ist mein Straßenabschnitt betroffen?

In einer Powerpoint-Präsentation stellt Wolfgang Trapp, Fachbereichsleiter für Straßen und Kanäle, den momentanen Stand der vom Landesbetrieb Straßen NRW geplanten Bauarbeiten an der L137 vor. Demnach werden sich die Bauarbeiten von September diesen Jahres bis September 2010 erstrecken. In den Wintermonaten Dezember und Januar ruhen die Arbeiten. Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr in allen Bauabschnitten immer auf einer Spur aufrechterhalten und durch eine Ampelschaltung geregelt.

Die erste Bauphase erstreckt sich von September bis November 2008. Im Süden beginnen dann die Bauarbeiten zwischen der Römerstraße und der Marienburger Straße. Gleichzeitig wird im Büdericher Norden der Abschnitt vom Erlenweg bis zur Hindenburgstraße saniert.

Von Februar bis Juni 2009 wird der Abschnitt von der Hindenburgstraße bis zur Straße "Am Breil" angegangen. Spannend wird es vor allem von Juli bis November, dann nimmt sich der Landesbetrieb den Straßenabschnitt vom Brühlerweg bis zur Dorfstraße vor. Zeitlich parallel will die Stadt Meerbusch hier auch die städtischen Nebenanlagen, also Gehwege, Park- und Busbuchten sowie die umstrittenen Baumfelder, erneuern. Trapp erklärt: "Die Nebenanlagen würden durch die Bauarbeiten des Landesbetriebs stark beschädigt und müssten sonst später kostenintensiv saniert werden."

Zwischen April und September 2010 findet schließlich die von den meisten Einzelhändlern gefürchtete Straßenerneuerung von der Dorfstraße bis zum Deutschen Eck statt. Auch hier möchte die Stadt zeitgleich die Nebenanlagen erneuern.

Modefachhändler Roman Trocha ist persönlich betroffen und fürchtet um seine Existenz: "Wir brauchen detaillierte Informationen, um entsprechend vorbeugen zu können." Besonders im Auge hat er dabei Parksituation und Erreichbarkeit. Bürgermeister Dieter Spindler gesteht ein: "Natürlich wird es Probleme geben, aber wir sind zu allen Schandtaten bereit, um die Situation erträglich zu gestalten."