Büderich: Neues Gutachten über die Bäume an der L137

Wenige Wochen vor der Sanierung lädt die Stadt die Initiative Pro Baum zum Ortstermin.

Büderich. Es war ein harter und intensiver Kampf, bis die Stadt Meerbusch und die Bürgerinitiative Pro Baum im Juni schließlich eine Vereinbarung treffen, wie der Umbau der L137, der früheren B9 in Büderich, gestaltet werden soll. Die Kernaussage, unterschrieben von beiden Seiten: "Die Bäume entlang der L137 im Straßenabschnitt zwischen Erlenweg und Marienburger Straße sollen grundsätzlich erhalten bleiben."

Hintergrund war die geplante Sanierung der Straße und der Nebenanlagen (Bürgersteig, Bushaltebuchten, Parkplätze). Dafür sollten alte Platanen und Ahorne gefällt und durch junge Bäume ersetzt werden - ein Schritt, der lautstarken und nachdrücklichen Protest hervorrief. Die Bürgerinitiative, vehement unterstützt von den Grünen, kämpfte für die alten Bäume, sammelte rund 6500Unterschriften fürs Bürgerbegehren. Tenor: Wenn die Bäume der Planung im Wege stehen, ist die Planung falsch.

Der enorme Druck führte schließlich zum Umdenken von politischer Mehrheit und Verwaltung und zum Abschluss der neuen Vereinbarung. Das Bürgerbegehren war vom Tisch.

Im Rahmen des Verfahrens hatte ein Gutachter die Gesundheit von 32Bäumen als "stark beeinträchtigt, beziehungsweise abgängig", "bedenklich" oder die Bäume als "zu verpflanzen" eingestuft. Dieses Ergebnis sollte erneut überprüft werden. "Das hat das Grünflächenamt zwischenzeitlich getan", sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Das Ergebnis kündigte Fachbereichsleiter Rolf Schmidt der Bürgerinitiative schon telefonisch an. ProBaum-Mitglied Charlotte Nieß-Mache rechnete danach mit "zehn, elf Bäumen", die gefällt werden müssten, 13 sollen es letztlich sein. "Ich hoffe nur, dass es möglichst keine Platanen trifft", sagt Nieß-Mache.

Das Untersuchungsergebnis der Stadt ist auf dem Weg. Darin wird auch ein Ortstermin vorgeschlagen: Stadt und Initiative wollen das Ergebnis wenn möglich in der kommenden Woche vor Ort prüfen. Gibt es Streitpunkte, entscheidet ein weiterer Baum-Gutachter.

So ist das Verfahren abgesprochen. Gerade wegen des umfangreichen Abstimmungsprozesses sei es klug, dass das Prüfungsergebnis nun vorliege, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs: "So hat man zeitlich Luft." Schließlich wird es teuer, wenn ein umstrittener Baum später einen Baustopp auslöst.