Lank: Abschiedsschau - Ein Hauch von Mystik weht durch die Mühle
Auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten zeigten zwei Frauen Schmuck und Bilder.
Lank. Mit einem außergewöhnlichen Abschieds-Präsent beschenkte sich Ingeborg Heinze am Wochenende selbst: Nach 19 Jahren geht die Meerbuscher Gleichstellungsbeauftragte in den Vorruhestand. Eine Ausstellung in der Teloy-Mühle sollte es aus diesem Anlass sein - und zwar mit Künstlern, die sie selbst schätzt. Das ist zum einen die langjährige Freundin und Schmuckdesignerin Ursa Jordan, zum anderen die Malerin Sabine Liebchen, auf die Heinze erst kürzlich aufmerksam geworden ist.
Sabine Liebchen fand über die Illustration von Kinderbüchern zur Malerei. Nach ihrer Schwangerschaft wechselte sie von Öl zu Acryl. Und noch etwas änderte sich: Beeinflusst durch zahlreiche Reisen wurden das Spektrum an Motiven reichhaltiger und die Farben kräftiger. Im Mittelpunkt stehen bei ihr Menschen, wobei zumindest bei den Bildern in der Teloy-Mühle auffällt, dass nur selten deren Gesicht zu sehen ist. Der Blick der Personen am Strand ist entweder abgewendet, von Hut oder Brille verdeckt, oder Liebchen hat die von ihr gewählten Figuren gleich von hinten gemalt.
Ganz anders wirkt ihre Baum-Serie auf den Betrachter. "Mystischer Realismus" bezeichnet die Künstlerin diese Art des fotorealistischen Eindrucks, denn erst bei näherem Hinsehen erkennt man, dass es sich um gemalte (Traum-)Bilder und keineswegs um Fotografien handelt. Das saftige Grün sticht sofort ins Auge, Stamm und Hintergrund sind dagegen meist in unscheinbares Schwarz-Grau getaucht.
Was passiert, wenn man Ursa Jordans Schmuck trägt, beschreibt Ingeborg Heinze anschaulich an einigen Beispielen aus ihrem Alltag: eine unscheinbare Bäckersfrau, die nicht die Finger von diesem Ring lassen kann, der brave Apotheker, dessen Blick scheinbar magisch von der Kette im Ausschnitt angezogen wird. "Darauf muss sich einstellen, wer Schmuck von Ursa Jordan trägt. Es ist wie eine Sucht, von der andere schnell infiziert werden", so Heinze.
Jordan hat nach ihrem Einser-Abi zunächst Psychologie studiert, es dann mit Biologie versucht, ehe sie sich auf der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim endlich richtig aufgehoben fühlte. Auch die gebürtige Mainzerin lässt sich von fernen Ländern inspirieren, jede neue Kollektion erinnert an eine Reise: Südamerika, Ägypten oder auch Hawaii. Dass Jordan eine besonders innige Beziehung zu ihren Stücken pflegt, beweisen die ausgefallenen Namen, die sie den Kreationen gibt - wie etwa "Herzhüpfergeschmeide".