Meerbusch: Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage - „Betreuung müssen wir anpacken!“
Kinderbetreuung: Im Kreisvergleich ist Meerbusch Schlusslicht bei der Versorgung unter Dreijähriger.
<strong>Meerbusch. Das Kinderbetreuungsgesetz ist auf Landesebene in Arbeit. Am 1. August 2008 soll es in Kraft treten, doch Umrisse sind erkennbar. Die werfen viele Fragen auf, doch die Fachleute in Meerbusch beziehen klar Position. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung", legt sich Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage fest. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf solle das Ziel sei.
Teil dessen ist, dass Eltern zwischen verschiedenen Betreuungszeiten wählen können. 25, 35 oder auch 45 Stunden pro Woche sind möglich. "Je nachdem richten sich auch die Kindergartenbeiträge", kündigt Mielke eine Änderung der Beitragsstruktur an.
Geht die Zahl der Kinder in Meerbusch weiter zurück - dieser Trend ist zurzeit stärker als in der Umgebung - können Plätze gewonnen werden. Für zwei Kindergartenkinder kann ein U 3-Kind aufgenommen werden. "Doch das reicht längst nicht für ein sehenswertes Angebot bis 2010", unterstreicht Mielke. "Im Bereich Sport, Kultur oder Offene Ganztagsschule sind wir gut aufgestellt, aber Betreuung ist ein Thema, das wir jetzt anpacken müssen!"
Auch wenn die Kinderzahl in Meerbusch bis 2010 laut Prognose sinkt, werden wegen der jüngeren Besucher mehr Kindergartengruppen entstehen. Land und Eltern müssen sich an den Kosten beteiligen, aber allein für Personal und Betriebskosten rechnet Mielke mit Mehrausgaben von über 500 000 Euro jährlich.
Schnell handeln und jetzt planen, heißt die Antwort auf die Herausforderung im Sozialdezernat. Eine Umfrage unter derzeitigen Kindergarteneltern soll einen Eindruck davon geben, welche Betreuungszeiten möglicherweise künftig anfallen "Der Bedarf ist auf jeden Fall höher als jetzt", sagt Mielke, "wenn er auch nicht zwingend bei 20 Prozent liegt."