Strümp: Foto-Ausstellung - Ein Spiel mit Geschichten

"Immer und ewig" lautet die Ausstellung des Künstlers Marcus Kiel in der Strümper Versöhnungskirche. Sie zeigt Hochzeitsbilder und lässt dem Zuschauer Raum für Spekulationen.

Strümp. "Für immer und ewig" schwören sich Paare die Treue im oft als "schönsten Moment des Lebens" bezeichneten Augenblick vor dem Traualtar. Ob die Beziehung dann wirklich von Dauer ist, das kann man den Frischgetrauten nur wünschen.

Ähnlich ungewiss ist auch die weitere Zukunft bei jenen Paaren, die Marcus Kiel in einer ungewöhnlichen Foto-Ausstellung in der Strümper Versöhnungskirche - mit der eingangs zitierten Formel als Titel - vereint hat. Hochzeitsfotografien unbekannter Herkunft aus den vergangenen 30 bis 40 Jahren, aufgefunden bei Haushaltsauflösungen und auf Trödelmärkten, schmücken die Fenster des Gotteshauses am Mönkesweg. Und jedes Bild erzählt eine sehr persönlich geprägte Geschichte, über deren Inhalt sich herrlich spekulieren lässt.

Genau das macht dann auch den Reiz der Installation des Bochumers aus: Goldene Hochzeit oder nach dem Zigaretten holen nie wieder aufgetaucht, harmonische Partnerschaft, grauer Alltag oder gar Rosenkrieg - man weiß es nicht und versucht doch das Geheimnis, ob diese oder jene Beziehung eine Zukunft hatte, anhand scheinbar unwichtiger Details zu lüften: Wirkt das Lächeln gequält, was machen die Abgebildeten mit ihren Händen, sitzen Anzug und Brautkleid?

Immer und ewig - Marcus Kiels Schau wird im Rahmen der Kulturwochen in Meerbuschs evangelischen Kirchen in der Versöhnungskirche gezeigt.

Marlies Blauth zeigt ihre Arbeiten zum Thema "Spiritualität - Vitalität" parallel in der Bethlehemkirche Büderich.