Weltjugendtag: Meerbusch-Flagge weht in Australien

22Jugendliche der Gemeinde St.Pankratius besuchen das Treffen der Gläubigen im australischen Sydney. Morgen heben sie ab.

Meerbusch. Feuer gefangen haben sie beim Weltjugendtag 2005 in Köln - tolle Atmosphäre, Festfreude, junge Menschen aus aller Welt, Papst Benedikt hautnah. Schnell waren sich die Jugendlichen der Pfarrgemeinde St.Pankratius einig: Beim nächsten Mal wollten sie wieder dabei sein. Ihr Wunsch wird jetzt wahr: Morgen starten 22junge Pilger aus Bösinghoven, Strümp und Lank gemeinsam zum Weltjugendtag nach Sydney.

Bürgermeister Dieter Spindler verabschiedete Vertreter der Gruppe gestern morgen im Rathaus, am Abend gab’s einen feierlichen Aussendungsgottesdienst in St.Pankratius. "Ihr seid auch Botschafter für Meerbusch in Australien", sagte Spindler und gab der Gruppe neben kleinen Meerbusch-Souvenirs eine Stadtfahne mit auf die Reise.

"Als wir erfuhren, dass Sydney Gastgeber wird, waren wir schon etwas konsterniert", so Pfarrgemeinderätin Michaela Freifrau von Heereman, die die Gruppe gemeinsam mit Rösel Schumacher vorbereitet hat. "Australien? Wer soll das bezahlen?" Immerhin kostet der dreiwöchige Trip rund 2350 Euro.

Entmutigen lassen wollte sich dadurch aber niemand. "Wir wollten das Geld selbst zusammenbringen und haben uns einiges einfallen lassen", erzählt Rösel Schumacher. Die Jugendlichen gründeten eine Theatergruppe, sieben Vorstellungen des "Wirtshaus im Spessart" - unter anderem im Forum Wasserturm - brachten rund 6000 Euro ein.

Auf einem Hoffest und einem italienischen Abend auf Haus Gripswald in Ossum bekochte die Gruppe die gesamte Pfarrgemeinde. Manche Reiselustigen haben gekellnert, auf Vereinsfesten gegrillt oder auch auf Trödel- und Weihnachtsmärkten Geld verdient.

Spenden aus der Gemeinde, aber auch aus Lank, Strümp und Osterath kamen hinzu und machten den Weg frei für das Abenteuer am anderen Ende der Welt: Nun muss jeder der Weltjugendtagspilger nur noch die Hälfte des Reisepreises aus eigener Tasche bezahlen. "Neben dem finanziellen Erfolg sind wir in den letzten zwei Jahren aber auch als Gruppe zusammengewachsen", erzählt die 16-jährige Vicky. "Das wird uns auf der Reise zugute kommen."

Rund 6000 junge Deutsche machen sich in diesen Tagen auf den Weg zum Treffen der Gläubigen, rund 200 von ihnen kommen aus dem Bistum Aachen. "Die Pilgerfahrt ist für die Jugendlichen auch eine schöne Gelegenheit, sich in ihren christlichen Wurzeln zu festigen und für ihre religiösen Werte einstehen zu lernen", sagt Michaela Heereman. Der Austausch mit gläubigen Altersgenossen aus aller Welt sei dazu ideal.

Ihre Botschafterrolle für die Heimatstadt haben die 22 Pilger schon verinnerlicht. Eigens bedruckte weiße Jugendtags-T-Shirts drücken das aus: "Meerbusch meets Sydney" steht auf dem Rücken zu lesen. Beim Hoffest am 17. August auf Haus Gripswald wollen sie berichten, wie die Botschaft angekommen ist.