Ausbildung: Wege zum Beruf sind offen
Wer sich jetzt bewirbt, hat noch gute Chancen, bald einen Vertrag zu unterzeichnen.
<strong>Rhein-Kreis Neuss. Der Zug ist noch nicht abgefahren. Auch Schulabgänger, die im Sommer ihre Abschlusszeugnisse erhalten, haben noch gute Chancen, bereits im Spätsommer eine Berufsausbildung beginnen zu können. "Es gibt in diesem Jahr mehr Ausbildungsstellen als Bewerber" sagt Ingo Zielonkowsky, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach. Viele Stellen seien noch unbesetzt, was zum großen Teil daran läge, dass die Bewerber einen Bogen um vermeintlich unattraktive Jobs machten. Dies gelte, so Zielonkowsky, für Fleischer, Bäcker oder auch für Fachkräfte in der Systemgastronomie.
"Einige Betriebe haben bereits pensionierte Lehrer engagiert, um die Wissenslücken aufzufüllen."
JoachimLudewig, Sprecher der Industrie- und Handelskammer.
Immer wichtiger werden auch die Softskills jenseits der als selbstverständlich angesehenen Pünktlichkeit und Sauberkeit. "Natürlich muss sich ein Betrieb sicher sein, dass der Azubi im Gespräch mit Kunden einen tadellosen Eindruck hinterlässt und beim Termin vor Ort ordentlich gekleidet auftritt." Deswegen biete die IHK regelmäßig Gespräche in Schulen an, die diese Anforderungen den Schulabgängern näherbringen.
"Diese Gespräche zeigen auch schon Wirkung", sagt Dr. Frank Lorenz, IHK-Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung. Der Weg ins Berufleben müsse bereits in den letzten zwei bis drei Schuljahren erfolgen. Nur so seien gravierende Defizite im sozialen Arbeitsverhalten zu verhindern, wie sie viele Lehrlinge immer noch zeigten. Lorenz: "Für manche scheint es eine neue Erfahrung zu sein, morgens regelmäßig pünktlich an einem Arbeitsplatz zu erscheinen."