Dormagen: Dreiste Diebe kommen immer wieder
Einbrüche in seine Spedition brachten Martin Maschewski an den Rand des Ruins. Der Unternehmer musste zwei von vier festen Mitarbeitern entlassen.
Dormagen. Martin Maschewski hat viele schlaflose Nächte hinter sich. Ihn plagen Existenzängste. Der Unternehmer ist am Rande des Bankrotts, aber der Grund dafür sind nicht fehlende oder zahlungsunwillige Kunden, sondern Einbrecher. Dreimal sind sie in das Gelände der Spedition von Maschewski in 2007 eingestiegen, und auch 2008 haben die Diebe bereits zugeschlagen. Das Firmengelände befindet sich in der Siemensstraße, einem Industriegebiet zwischen St. Peter und Delrath, in dem nach 22 Uhr nur noch wenig Verkehr auf der Straße herrscht. Auch bei anderen Speditionen wurde schon eingebrochen, Fernfahrer bekamen während des Schlafs den Geldbeutel aus der Kabine gestohlen, sagt Maschewski. Beim ersten Einbruch hatten die Diebe genügend Zeit, um die gesamte EDV-Anlage mitgehen zu lassen. 15 000 Euro Schaden entstanden für die Spedition. Noch dazu mussten in mühsamer Kleinarbeit Aufträge und Kundendaten rekonstruiert werden, die mit den geklauten Rechnern verschwunden waren. Damit nicht genug: Die Versicherung weigerte sich zu zahlen. "Ich hatte sie kurz vorher gewechselt. Die Probezeit war noch nicht abgelaufen", seufzt Maschewski. Damit sich die Diebe künftig nicht ungesehen auf seinem Gelände herumtreiben konnten, ließ er nachts nun einige Lampen an. Ohne Wirkung, denn die Diebe kamen erneut. Dieses Mal nahmen sie Aktenordner mit Tankquittungen mit, die Telefonanlage und sogar ein schweres Kopiergerät. Maschewski installierte Infrarot-Bewegungsmelder und übernahm die Fernüberwachung der Spedition. Kurz vor Jahreswechsel ging der Alarm los. Maschewski und die Sicherheitsfirma waren innerhalb weniger Minuten vor Ort. Zu spät. Die Diebe hatten das Tor zur Lagerhalle bereits aufgebrochen. Die Versicherung kündigte den Vertrag mit Maschewski, so dass er nun auf insgesamt 30 000 Euro Schaden sitzen bleibt. Bei ihm ist nun nichts mehr zu holen, doch auch in diesem Jahr versuchten es die gierigen Einbrecher erneut. "Ich nehme alle wertvollen Sachen jetzt immer mit nach Hause, wenn ich Feierabend mache, habe nur noch Laptops und mobile Geräte", sagt Maschewski. Die Einbrüche haben den Unternehmer an den Rand des Ruins getrieben, zwei von vier festen Mitarbeitern musste er bereits entlassen. Die beiden Verbliebenen haben sich bereit erklärt, eine Zeitlang unentgeltlich zu arbeiten, bis er wieder Boden unter den Füßen hat. "Ich habe tolle Angestellte, die mir sehr beistehen", sagt Maschewski, "gemeinsam können wir es schaffen."