Sicherheit: Wie der Krisenstab arbeitet

Elf Reservisten der Bundeswehr besuchten den Krisenstab in Grevenbroich. Der Kreis gibt 8,7 Millionen Euro für Katastrophenschutz aus.

<strong>Rhein-Kreis Neuss. Als sich im vergangenen Jahr das schwere Unglück auf der Kraftwerksbausstelle in Grevenbroich-Neurath ereignete, kam in der Einsatzzentrale im Tiefkeller des Kreishochhauses in Grevenbroich der Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss zusammen und koordinierte von dort aus die Rettungsmaßnahmen. Ein Bild von der Einsatzzentrale und ihrer technischen Ausstattung konnten sich jetzt elf Reservisten vom Kreisverbindungskommando der Bundeswehr machen. "Kontakt zwischen dem für die Katastrophenabwehr zuständigen Stab des Landrats und der Bundeswehr wird nicht erst im Notfall hergestellt. Vielmehr dient das Kreisverbindungskommando permanent als Schnittstelle zwischen Bundeswehr und zivilen Einsatzkräften", sagt Hans-Joachim Klein, Leiter des Kreisordnungsamtes. Er gab den Reservisten in der Einsatzzentrale Einblicke in die Krisenabwehrplanung des Kreises.

Im zivilen Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss hat das Kreisverbindungskommando unter Leitung von Klaus Stephan beratende und unterstützende Funktion. Insgesamt zwölf Reservisten mit Spezialkenntnissen stehen Stephan zur Verfügung.

"Über die Beratungsfunktion hinaus kann die Bundeswehr auch ihre Spezialfähigkeiten zur Verfügung stellen, beispielsweise zur Bewältigung eines Massenanfalls von Verletzten, zur Abwehr von biologischen und chemischen Kampfmitteln oder durch Bereitstellung von Lufttransportkapazitäten", sagt Kreisdirektor Hans-Jürgen Petrauschke, der im Ernstfall den Krisenstab des Rhein-Kreises Neuss leitet.

"Die Bundeswehr hat schon oft ihre Leistungsfähigkeit bei Katastrophenlagen bewiesen", sagt er. Auch die Kooperation zwischen Katastrophenschutzeinheiten des Rhein-Kreises Neuss und Einheiten der Bundeswehr habe ihre Bewährungsprobe schon beim Elbe-Hochwasser im August 2002 bestanden.

Im Hinblick auf Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz ist der Rhein-Kreis Neuss mit dem Rhein als Verkehrsweg, fünf Autobahnen, Eisenbahnknotenpunkten, Chemieanlagen und zwei Flughäfen in der Nachbarschaft ein besonderer Standort.