Grevenbroich: Bilanz des Ordnungsamtes fällt positiv aus
An Karneval gab es kaum Exzesse bei Jugendlichen. 2009 soll es an Altweiber die erste Anti-Alkohol-Party geben.
Grevenbroich. Ein Neunjähriger "sturzbetrunken", 250 alkoholisierte Jugendliche und 20 Einlieferungen ins Krankenhaus: Die Exzesse an Altweiber 2007 haben Grevenbroichs Jugenddezernenten Michael Heesch "schwer erschüttert". Deshalb hat das Jugendamt dieses Jahr vorab 5800 Briefe an Eltern verschickt, um sie an ihre Pflichten im Jugendschutz zu erinnern. Der Montanushof, in den Vorjahren beliebter Sammelplatz für betrunkene Jugendliche, war für unter 18-Jährige tabu.
Das Ergebnis: Das Ordnungsamt traf lediglich auf drei Jugendliche, die nicht erlaubten Alkohol bei sich trugen. "Viele einschlägige Schankbetriebe haben dieses Jahr erst um halb zehn Uhr geöffnet und nicht wie früher vor Schulbeginn", sagte die stellvertretende Fachbereichsleiterin Ingeborg Hacker. Ein Jugendlicher habe erzählt, er habe das Haus erst kurz vor acht Uhr verlassen dürfen, nachdem die Eltern den Brief gelesen hatten.
Viele Jugendliche wichen von der Innenstadt nach Gustorf aus. Auch dort waren Mitarbeiter des Ordnungsamtes unterwegs, die Polizei verwies jedoch nur einen Jugendlichen vom Platz. Auch an den Schulen wurden die Rucksäcke der Schüler auf Alkohol untersucht. Die Aktionen blieb auf Weiberfastnacht beschränkt, da es an diesem Tag zuvor zu Alkoholexzessen mit Gewalttaten gekommen war.
Jugendförderer Wolfgang Hufendiek nimmt an, dass viele Jugendliche Altweiber zu Hause geblieben sind. Das sei aber nicht das Ziel. Deshalb ist für das nächste Jahr eine Party ohne Alkohol geplant, zum Beispiel im Wirichsgebäude. Dafür werden noch Sponsoren gesucht. "Wir können nicht einfach sagen: Kein Alkohol, Tür auf. Das reicht nicht", sagt Hufendiek.
Heesch will im Sommer einen Jugendförderplan verabschieden, wie etwa die mobile Jugendarbeit und die Hilfe für Jugendliche mit Problemen ausgebaut werden können: "Was während des Nothausplans reduziert wurde, müssen wir wieder ausbauen."
Vorschläge von Jugendlichen für die Altweiberparty sind unter der Rufnummer 02181 608-545 erwünscht, weitere Infos gibt es auch unter: