Dormagen: Polizist und Sträfling schunkeln in Zons

Die Jecken lassen sich vom Regen nicht aufhalten und feiern rund um die Festung.

Dormagen. Es regnete schon seit Stunden, bevor der Rosenmontagszug in Zons sich in Bewegung setzte. Doch die Narren trotzten dem Nass und kamen gut gelaunt an die Zugstrecke. "Das ist halt Tradition bei uns", sagte Norbert Noll, der in einem Hauseingang bei Freunden den Fußgruppen zuwinkte. Ob Nachbarn oder neue Bekannte - es wurde gebützt, gelacht und angestoßen. Bei der guten Laune lagen sich auch Polizist und Sträfling in den Armen.

"30 Trupps und sechs große Wägen ziehen mit", zählte Hubert Wimmer, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Feste Zons. Die mehreren hundert Besucher wurden mit außergewöhnlich schönen Wagen überrascht. "Wir sind ein paar Fußballfreunde", erzählte Christian Klein, "und machen hier schon seit Jahren mit. Diesmal haben wir eine mobile Disco gebaut. Unter dem Motto ’Village People’ werden wir nach dem Umzug im Wagen feiern." Eine Discokugel und pinkfarbene Plüschdetails wurden so zum Blickfang zwischen Hühnern und Höfen.

Gleich dahinter wurde es spartanischer: "Wir sind die Ureinwohner von Zons", sagte Marita Kaspers. "Weil alles so teuer wird, wollen wir für einen Tag wie die Menschen früher leben." Ganz ohne Finanzspritze ging es aber auch hier nicht: Popcorn, Schokolade und Schnäpse lagen in den Wurfkörben.

Auch der "Zonser Streichelzoo" hatte großzügig eingekauft. Als Froschkönige verkleidet brachten sie drei Europaletten Süßwaren unter das Volk. Da griff auch die als Clown verkleidete Annette Clonard zu. "Weil es hier immer so schön ist, wollen wir mit tollen Kostümen dazu beitragen."