Kaarst: Alkoholproblem im Griff
Karneval: Bei den Kontrollen von Jugendlichen rund um den Büttgener Rosenmontagszug gab es kaum Probleme mit Alkoholmissbrauch.
Kaarst. Immer mehr Kinder und Jugendliche greifen in Deutschland zum Alkohol. Besonders schlimme Szenen gibt es meist rund um die Karnevalszüge. Das rief beim Rosenmontagszug in Büttgen Polizei, Ordnungs- und Jugendamt auf den Plan. Kinder und Jugendliche wurden verstärkt nach Alkohol kontrolliert. Das Ergebnis stellt die Jugendschutzbeauftragte der Stadt Kaarst, Martina Bläser, zufrieden: "Es gab keinen aufsehenerregenden Fall."
Bläser denkt aber, dass das schlechte Wetter in erster Linie verantwortlich dafür war. "Bei dem Regen waren einfach viel weniger Leute als sonst beim Zug." Daher sei die "geringe Ausbeute" nicht unbedingt repräsentativ.
In zwei Trupps gingen Polizisten mit Kollegen vom Ordnungs- und Jugendamt auf Streife. "Wir haben die Jugendlichen gezielt angesprochen. Wenn sie Alkohol dabei hatten, haben wir ihnen die Flaschen abgenommen", so Bläser. Strafen seien aber nicht ausgesprochen. "Das war auch nicht Ziel der Aktion. Wir wollten Aufmerksamkeit bei den Jugendlichen, aber auch bei umstehenden Erwachsenen erzeugen", erklärt die Jugendschutzbeauftragte. Alle Leute sollten ein Auge auf die Kinder werfen, "gerade an Karneval".
Fälle von hartem Alkoholmissbrauch habe es gar nicht gegeben. "Meist waren es die so genannten Bier-Mix-Getränke, die wir entdeckt haben", sagt Martina Bläser. Bei den Kontrollen hätten die Minderjährigen zunächst verwundert reagiert, aber auch Verständnis gezeigt. "Keiner hat sich gewehrt." Ferner habe es auch keine gewalttätigen Auseinandersetzungen unter den Jugendlichen gegeben. "Das war im letzten Jahr noch anders. Da gab es einige Zwischenfälle."
Überaus zufrieden ist das Jugendamt mit dem Verlauf der dritten U16-Party. 600 Kinder zwischen elf und fünfzehn Jahren feierten am Freitag ganz ohne Alkohol und Zigaretten in der Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums. "Wir waren ausverkauft. Das war ein echter Erfolg", sagt die Jugendschutzbeauftragte mit Stolz.
Bei den Taschenkontrollen am Eingang sei weder Alkohol noch Tabak gefunden worden. Bei den ersten beiden Partys vor dem Fest "Kaarst Total" habe man noch andere Erfahrungen. "Keiner wollte was rein schmuggeln", so Bläser. Auf der Party habe eine tolle Stimmung geherrscht. "Mit dieser Aktion wollen wir eine Alternative aufzeigen, dass es auch ohne Rauschmittel geht." Mit Erfolg: Die Oberstufenschüler des Georg-Büchner-Gymnasiums verkauften mehr als 1500 alkoholfreie Cocktails an die Besucher.
Die Party soll künftig immer vor "Kaarst Total" und am Karnevalsfreitag stattfinden.