Dormagen: Saarwerden-Denkmal für Rheintorvorplatz
Kulturausschuss spricht sich gegen Zöllner-Denkmal aus. Aber entschieden ist noch nichts.
Dormagen. Zwei Denkmäler an ein und demselben Standort - darüber hatte der Kulturausschuss der Stadt in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden. Zum einen ging es um das Saarwerden-Denkmal der Kultur- und Heimatfreunde und zum anderen um das Zöllner-Denkmal des neu gegründeten Vereins Altstadt Zons.
Nils Szuka, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Zons/Stürzelberg, sagte: "In Zons gibt es die Tendenz, dass es, wenn irgendetwas entschieden werden muss, immer gleich stressig wird." Das war die Entscheidung durchaus und zwar nicht zuletzt, weil die Vertreter beider Vereine um die Genehmigung ihres favorisierten Denkmals baten. Verwirrend war für einige die Diskussion um Ideenklau und vorherige Beschlüsse zu diesem oder jedem Vorschlag.
Eine strikte Trennung beider Entscheidungen in der Diskussion: Darauf bestand nicht nur die Ausschussvorsitzende Birgit Burdag. Mit acht Ja-Stimmen befürworteten die Ausschussmitglieder das Denkmal von Erzbischof Friedrich von Saarwerden, alle anderen enthielten sich.
Da dieser Beschluss vor der Entscheidung über das zweite Denkmal gefällt wurde, wurde diese hinfällig. Man habe nun bereits über ein Denkmal an dem Standort vor dem Rheintorvorplatz beschlossen und könne nicht ein zweites an gleicher Stelle aufstellen. "Damit ist über die Grundlage des zweiten Antrages bereits entschieden", erklärte Ulrich Cyprian dem sprachlosen Vereinsvorsitzenden von "Altstadt Zons", Heinz Libertus.
Nun gebe es nur die Möglichkeit, den Antrag zurückzuziehen und mit einer Alternative zum bisherigen Standort neu einzureichen oder den Ausschuss trotzdem abstimmen zu lassen. Dann müsse der Ausschuss allerdings dagegen stimmen. "Darüber kann ich nicht entscheiden", sagte der Vereinsvorsitzende Heinz Libertus. Das erfordere Rücksprache mit seinem Verein. Einstimmig wurde der Antrag vom Ausschuss abgelehnt.
Formal muss über das Saarwerden-Denkmal nun der Stadtrat und die Untere Denkmalbehörde entscheiden. Denkmalschützer Jürgen Waldeck verwies auf den Landschaftsverband, das Rheinische Amt für Denkmalpflege. Von dort sei eine grundsätzliche Haltung gegen ein Denkmal deutlich gemacht worden, um die historische, wehrtechnische Funktion des Platzes zu erhalten: "Die Empfehlung lautet, es sei besser, gar nichts hinzustellen", sagte Waldeck. Allerdings sei dies eine Empfehlung.
Immerhin: Der Verein reduzierte die Größe des Denkmals auf zwei Meter, einschließlich Sockel. Eine an entsprechender Stelle stehende Laterne soll an den Rand des Platzes versetzt werden. Das Denkmal gewinnt weiter an Form: Ein Wachsmodell hat der Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim bereits präsentiert, und auch die Kosten in Höhe von 52 000 Euro seien gesichert, sagte Waldeck.