Finlay-Park soll Info-Tafeln erhalten
Die neuen Schilder sollen helfen, die Kunstwerke im Park zu verstehen. Der Verkehrsverein will das künstlerische Kleinod international bekannter machen.
Grevenbroich. Etwa 20 Mal kleiner als die nahe gelegene Museumsinsel Hombroich, aber vom Inhalt und der Qualität durchaus vergleichbar: So beschreibt der Neusser Architekt Georg Penker Grevenbroichs künstlerisches Kleinod, den „Ian-Hamilton-Finlay-Park“. Penker hat die Landesgartenschau 1995 geplant und konnte den 2006 verstorbenen schottischen Poeten und Gartenkünstler für die Neugestaltung des Kampers Wäldchen gewinnen. Die Kulturstiftung der Sparkasse Neuss erwarb damals neun seiner Werke und stellte sie der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung.
Wilfried Wolff vom Verkehrsverein über den Finlay-Park
„Was für eine wertvolle Marke die Stadt da besitzt, wissen die Wenigsten — auch nicht die Grevenbroicher“, sagt Wilfried Wolff vom Verkehrsverein (VVG). Seit vergangenem Jahr kümmern sich die Mitglieder mit um die Pflege des Finlay-Parks. Zum zehnten Todesjahr des Künstlers will der Verein das Gesamtkunstwerk bis in die Niederlande bekannt machen — als „wichtigen Ort der Landschaftskunst im Rhein-Maas-Gebiet“.
Dafür haben Wilfried Wolff, Peter Abels und Walter Flöck ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Neben vom VVG im Corporate Design gestalteten Plakaten und mehrsprachigen Flugblättern umfasst dieses auch eine etwas größere Investition: „An vier Eingängen zum Park sollen demnächst große Infotafeln aufgestellt werden, die von uns neu entworfen worden sind“, erklärt Wolff. Die Tafeln sollen Besuchern helfen, die Werke Finlays und die Intention des Parks zu verstehen.
Der Künstler hat in Grevenbroich Skulpturen, Inschriften und Büsten hinterlassen, mit denen an die europäische Geistesgeschichte des 17. und 19. Jahrhunderts erinnert wird. „Seine Werke sind bedeutend, aber auf den ersten Blick schwer zugänglich“, sagt Wolff. „Jedes Kunstwerk ist mit Sprache verbunden. Und mit der umgebenden Natur. Das bedarf Erläuterung.“ Die Stadt, sagt der Verkehrsverein, habe bereits einiges getan, um den Park auf Vordermann zu bringen. Und auch die Finanzierung und Aufstellung der Tafeln wolle sie übernehmen.
Rathaus-Sprecherin Ines Hammelstein bestätigt das so zwar nicht. Das Engagement des Verkehrsvereins sei absolut lobenswert und es habe auch ein Gespräch mit Dezernent Claus Ropertz gegeben, sagt sie. „Dabei ging es allerdings nicht um neue Infotafeln, sondern lediglich um die Aufarbeitung bereits vorhandener und inzwischen abmontierter Hinweisschilder an den Kunstwerken. Das wird sich aber sicherlich klären lassen.“
Für den Finlay-Park werben will der VVG in diesem Jahr aber so oder so. Zu diesem Zweck sind zwei Veranstaltungen geplant: Am 28. Mai hält der ehemalige stellvertretende Direktor des Museums der Bildenden Künste in Leipzig, Richard Hüttel, einen musikalisch begleiteten Vortrag, und am 13. August spricht Professor Harald Kunde, Direktor des Museums Kurhaus Kleve. „Danach“, sagt Wolff, „wird es ein Konzert im illuminierten Park geben — und vielleicht auch ein Feuerwerk.“