Grevenbroich: Preis für Erdgas steigt zum Oktober
Die Kilowattstunde kostet ab Oktober 9,5 Prozent mehr. Die GWG verdiene nicht an der Erhöhung, teilt das Unternehmen mit.
Grevenbroich. Die GWG Gas- und Wasserwerk Grevenbroich GmbH erhöht zum 1.Oktober die Erdgaspreise in der Grund- und Ersatzversorgung um 0,66 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einer Erhöhung um rund 9,5 Prozent, teilt die GWG mit. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden entstünden so Mehrkosten von rund 130 Euro im Jahr.
Wegen der gestiegenen Bezugskosten durch den Vorlieferanten könne GWG eine Preiserhöhung nicht vermeiden, hieß es gestern. "Im Vergleich zu anderen Versorgungsunternehmen in der Region haben wir mit 9,5Prozent eine moderate Erhöhung erreicht", sagt GWG-Vertriebsleiter Thomas Primon.
Die GWG verdiene nicht an der Erhöhung, teilt das Unternehmen mit. Die Gewinne hätten vor allem Konzerne aus erdgasexportierenden Ländern wie Russland, Norwegen und den Niederlanden.
"Da die Rohstoffe im Wesentlichen in Ländern außerhalb des Einflusses der EU gewonnen werden, hat weder die Politik noch das europäische oder das deutsche Kartellamt Möglichkeiten die Preisexplosion zu stoppen. Wir als letztes Glied der Versorgungskette können dann bei Preiserhöhungen nur noch leicht gegensteuern", sagt GWG-Geschäftsführer Willi Peitz.
Es dürfe in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen werden, dass die Gewinnung und der Transport von Erdgas nur durch gewaltige Investitionen möglich seien. Allein die Investition für eine Förderplattform in der Nordsee sei wesentlich höher als ein daraus entstehender Jahresgewinn.
Auch die Stadtwerke Neuss (SWN) haben bereits angekündigt, ihre Erdgaspreise ab Herbst anzuziehen. Der Dormagener Versorger evd hat gestern mitgeteilt, er werde den Gaspreis zum Oktober um 17,2 Prozent erhöhen.