Grevenbroich. Schulleiter Manfred Schauf wurde am 14. Dezember darüber informiert und entschloss sich, sofort die Polizei zu informieren. "Ich hatte gleich die Vorstellung, dass ich nicht alleine beurteilen kann, ob hinter dieser Drohung mehr steckt als ein übler Scherz und habe die Experten hinzugezogen", sagt der Schulleiter. Die Polizei konnte ihn beruhigen: "Wir sind professionell in der Lage, die Ernsthaftigkeit solcher Drohungen abzuschätzen", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Dennoch zeigte die Polizei am Montag und gestern verstärkt Präsenz an der Schule. Mit Streifenwagen, die im Umfeld der Schule patrouillierten und zwei Beamten, die in der Schule unterwegs waren, sollte den Schülern ein Gefühl von Sicherheit gegeben werden. "Der Unterricht lief ganz normal ab, allerdings haben wir besorgten Eltern, die von der Warnung erfahren hatten, die Möglichkeit eingeräumt, selbst zu entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken", berichtet Schauf. Eine generelle Elterninformation über die Drohung habe es nicht gegeben.
Ob ernst gemeint oder nicht: Nach dem Täter wird weiterhin gesucht. Ein Schriftprobenvergleich mit Schülern, die an besagtem Tisch im Chemiesaal regelmäßig sitzen, habe bisher noch kein Ergebnis gebracht. "Wir werden sicherlich noch intern aufarbeiten, wie wir mit solchen Drohungen umgehen", sagt Schauf. Aus seinem Kollegenkreis weiß er, dass es an vielen Schulen Trittbrettfahrer gibt, die mit wüsten Drohungen Aufmerksamkeit bekommen wollen. "Seit der Amoklauf-Drohung in Köln, die für sehr viel Aufsehen gesorgt hatte, gab es allein in Köln und Umgebung 32 ähnliche Drohungen", weiß Schauf. Vor Weihnachten waren auch Schulen in Erkelenz, Neuss, Wevelinghoven und Kaarst davon betroffen.
