Holzbüttgen: Stadtplanung - Die Baumkäfige kommen weg

Der Lindenplatz bleibt zweigeteilt. Der Bereich vor der Lukaskirche wird für Autos künftig gesperrt.

Holzbüttgen. "So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben", sagt Peter Ruckenbrod von der CDU im Planungs- und Verkehrsausschuss. Auf der Tagesordnung steht wieder einmal der "Lindenplatz" in Holzbüttgen. Eigentlich sollte er sich zum geschäftlichen, geselligen und kulturellen Zentrum in Holzbüttgen entwickeln. Das hatte sich die Politik von der Umgestaltung des Areals an der Kaarster Straße im Jahr 1998 versprochen. Deshalb wurde der Platz zweigeteilt: ein mit Platanen überdachter Parkplatz für die angrenzenden Geschäfte, Patienten der Arztpraxen sowie Besucher der evangelischen Lukaskirche und ein Bereich, der nur Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein sollte, auf dem auch Feste veranstaltet werden.

"Am Sonntag ist der Platz schwarz mit Autos", sagt Erwin Popien von der SPD. Denn die Verbotsschilder werden ignoriert. Der Bereich ist in der Vergangenheit immer mehr zum zusätzlichen Parkplatz mutiert - wodurch regelmäßig die Aufpflasterung beschädigt wird, so dass der städtische Baubetriebshof regelmäßig Natursteine auswechseln muss.

Den Anwohnern war es bisher allerdings erlaubt, auf den Fußgänger- und Radfahrer-Bereich des Platzes zu fahren. Das soll bald nicht mehr möglich sein. "Warum sollen wir Anwohner die Konsequenzen tragen, wenn es sich beim Bodenbelag eher um technische Ausführungsprobleme handelt? Das ist nur schwer nachzuvollziehen", sagt Anlieger Cornel Kremer. Er verweist darauf, dass der bisherige Parkplatz nicht ausreicht. Die Gewerbetreibenden befürchten wirtschaftliche Verluste und Wertminderung ihrer Grundstücke.

Für die Anlieger sieht Bruno Nelles, Bereichsleiter Stadtentwicklung, Planung und Bauordnung, keine Benachteiligung. "Die Wohn- und Geschäftsgebäude werden künftig auch weiterhin ausreichend erreichbar sein. Kunden und Patienten kommen sehr nah an die Geschäfte heran. Die Zufahrtsmöglichkeiten für Krankenwagen und Taxen sowie ein zeitlich befristeter Lieferverkehr können nach Bedarf geregelt werden", erläutert Nelles.

Während sich im Verkehrsausschuss am Mittwochabend FDP, Grüne und UWG für eine unveränderte Nutzung, beschließen CDU und SPD die rechtliche Grundlage für die weitere Planung des Lindenplatzes und damit die Sperrung des Fußgänger- und Radfahrerbereiches für Autos. Wer künftig noch auf den Platz fahren darf, soll ein Ortstermin mit den Anwohnern klären.

Zudem stimmten die Politiker mehrheitlich für den Antrag der Grünen, dass die Gitter, die die Stämme der Platanen schützen, entfernt werden. "Der Parkplatz muss attraktiver werden, damit er auch genutzt wird. Die Baumkäfige behindern das Einparken", sagt Ruckenbrod.

Die Verwaltung will nun Vorschläge erarbeiten, wie der Lindenplatz für den Verkehr abgetrennt wird und wie eine Zufahrt für die Anwohner möglich ist.