IHK kritisiert Entwurf desLandesentwicklungsplanes

Die Industrie- und Handelskammer stört, dass die Hafenstandorte in landesbedeutsame und andere Standorte unterteilt sind.

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Dormagen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein übt Kritik am neuen Entwurf des Landesentwicklungsplans. Der Plan bildet den Rahmen für die Regionalplanung und die kommunale Bauleitplanung. Die IHK stört, dass es bei der Einstufung der Hafenstandorte in Nordrhein-Westfalen weiterhin eine Unterteilung in landesbedeutsame und andere Standorte gibt. „So werden wichtige Hafenstandorte in ihrer Entwicklung eingeschränkt“, urteilt IHK-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz — auch mit Blick auf Dormagen.

Der dort von Currenta betriebene Chempark-Hafen mit einer Umschlagmenge von deutlich über zwei Millionen Tonnen jährlich habe unter anderem wesentlichen Anteil an einer Verkehrsverlagerung in NRW. Bernd Neffgen, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Mittlerer Niederrhein, befürchtet in diesem Bereich negative Folgen, wenn die künftige Nutzung des Hafens aufgrund des Landesentwicklungsplans beeinträchtigt werde. „Deshalb sollten auch größere, nichtöffentliche Industriehäfen etwa vor Wohnbebauung oder anderen Nutzungen, die den Hafenbetrieb einschränken, geschützt werden“, fordert Neffgen.

Im Chempark rennt die IHK mit ihren Statements naturgemäß offene Türen ein. „Für den Betrieb und die Entwicklungsfähigkeit des Chemparks und zur Bewältigung der logistischen Anforderungen in NRW sind die drei von Currenta betriebenen Rheinhäfen wichtig. Sie erfüllen mit mehr als zwei Millionen Tonnen Umschlag pro Jahr quantitativ die Kriterien eines landesbedeutsamen Hafens gemäß Landesentwicklungsplan“, heißt es von dort. Die geänderten Formulierungen des aktuellen Entwurfes ließen unklar, ob auch solche Industriehäfen als landesbedeutsame Häfen den besonderen Schutz und das Ziel der Sicherung der Standortpotenziale genießen würden. „Deshalb halten wir es für notwendig, auch den Hafen des Chempark Dormagen in die Zielstellungen der Landesentwicklungsplanung aufzunehmen, damit sein hoher Beitrag zur Bewältigung der Verkehrsentwicklung sichergestellt bleibt.“