Viele leichtfüßige Tänzer beim Carolus-Ball

Nobel in Silber und Gold ging es beim „Galaball“ der Gesellschaft Carolus im Albert-Einstein-Forum zu.

Foto: A. Tinter

Kaarst. „Galaball“ nennt die Gesellschaft Carolus ihr Top-Event kurz vor den Karnevalstagen. Ihr Vorsitzender Hans-Peter Grabowski macht sich Gedanken, ob dieser Begriff vielleicht zu viel Respekt einflößt. Fest steht, dass am Samstagabend nur rund 110 Besucher ins festlich geschmückte Albert-Einstein-Forum gekommen waren. Am Programm gab es nichts auszusetzen. Höhepunkt war der Besuch der Prinzengarde Blau-Weiss aus Düsseldorf mit Tanzgarde und zwei Musikkapellen — aber diesmal leider ohne Venetia.

Von einer „normalen“ Karnevalssitzung unterscheidet sich der Carolus-Galaball in etlichen Punkten: Alles ist nobler, selbst die Luftschlangen waren nicht bunt, sondern in Gold und Silber gehalten. Das Ambiente wirkte gediegen, weiße Segel erstrahlten durch ausgefeilte Lichttechnik in wechselnden Farben; jede Dame bekam eine Rose überreicht, die Kleidung war festlich, und zwischen jedem Auftritt wurde getanzt. Für die Musik sorgte wie immer die Kaarster Formation „Swing o.k.“. Es wurde viel getanzt — nicht selbstverständlich angesichts der Tatsache, dass viele Besucher bereits im fortgeschrittenen Alter sind.

Gegen 23 Uhr trat dann die Band „Röbedeuker“ auf. Noch nie gehört? Ihr gehören Musiker der legendären Party-Band „Soundconvoy“ an. Am Samstag stimmten die Jungs um Frontfrau Andrea Schwarz vor allem kölsche Töne an.

Aber es gab auch Ausnahmen: Bei „Simply the Best“ mutierte Andrea Schwarz zu Tina Turner. Die wilde Horde, andeutungsweise als Teufel verkleidet, hatten es nicht schwer mit dem Kaarster Publikum. Das war durch die Narren aus Düsseldorf ganz schön in Stimmung versetzt worden. Karsten Kremser hatte es leider krankheitsbedingt versäumt, rechtzeitig die Düsseldorfer Venetia einzuladen. Ihm war darum aber niemand böse, zumal es ihm gesundheitlich wieder so gut ging, dass er sich immer wieder mal aufs Tanzparkett wagte.

Und zu sehen gab es bei dem Auftritt der Düsseldorfer auch ohne Venetia noch genug. Da waren zum Beispiel die rund 20 Mädels der Tanzgarde im Glitzer-Look. Da diese Garde jetzt 88 Jahre alt ist, war die Choreographie abgestimmt auf Songs wie „Happy Birthday“. Mit dabei war der schwergewichtige Mannschaftsverpfleger Oliver Podgrabinski mit dem riesigen Kochlöffel, der liebevoll „Rehlein“ genannt wird. Das Kommando übernahm Philipp Meseck, der stellvertretende Kommandeur der Prinzengarde. Mit Jens Lier und Thomas Dregger hat die Garde zwei Stimmungssänger in ihren Reihen. „Thomas Dregger schreibt alle seine Lieder selber“, erfuhren die Gäste. Er sang unter anderem die Hymne „Düsseldorf ist schön“. Jens Lier bezeichnet sich als Partysänger — seine Stimmungshit-Klassiker gefielen.

Den „Eisbrecher“ hatte der „Tulpen-Heini“ aus Belgien gemimt — es war die einzige Büttenrede des Abends und eine gute noch dazu. Gegen Mitternacht dann der letzte Programmpunkt. Die Große Hildener Karnevalsgesellschaft präsentierte ihre Schwarzlichtshow — sie setzte damit einen eindrucksvollen Schlusspunkt unter eine gelungene Veranstaltung.