Jansen wird SPD-Landtagskandidat

Gestern wurde Arno Jansen von den Vorsitzenden des Kreis- und des Stadtverbandes der SPD als Favorit präsentiert.

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Neuss. Timing perfekt. Auf den Tag genau heute in einem Jahr wird am 14. Mai 2017 in Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. Die SPD weiß längst, wen sie ins Rennen schicken wird: Arno Jansen. Der 42 Jahre alte Jurist aus Weckhoven führt seit zwei Jahren die SPD-Fraktion im Rat an. Der Große Stadtverband nominierte ihn Dienstag einstimmig. Gestern stellten ihn der Kreisvorsitzende Daniel Rinkert und der Neusser SPD-Chef Benno Jakubassa vor. Keiner zweifelt, dass Jansen im Juni auch vom Kreisvorstand, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, vorgeschlagen wird. Die formale Aufstellung erfolgt am 5. Oktober durch die Delegiertenkonferenz.

Benno Jakubassa genoss es sichtlich, den nächsten sozialdemokratischen Hoffnungsträger zu präsentieren. Begonnen hatte alles 1999 mit Fritz Behrens. Der über die Parteigrenzen hinweg angesehene Minister benötigte allerdings bei seinen Anläufen immer die Landesliste, um ins Düsseldorfer Parlament einzuziehen. 2012 startete Jakubassa Reiner Breuer, der auf Anhieb gegen CDU-Chef Jörg Geerlings den Wahlkreis holte und damals den Grundstein zu seinem Sieg bei der Bürgermeister-Wahl im vergangenen Jahr legte. Mit Arno Jansen strebt Jakubassa nun den politischen Hattrick an: „Arno Jansen wird den Wahlkreis wieder für die SPD gewinnen und damit die Wiederwahl von Reiner Breuer im Jahr 2020 vorbereiten.“

Für den politischen Mitbewerber, die in Personalstreit verstrickte Neusser CDU, hatte Jakubassa gestern nur Häme über. Die sei gerade dabei, sich „kunstvoll zu zerlegen“. Er habe noch am Morgen im Quirinusmünster ein Kerzchen für die C-Partei angezündet: „Das hat sie nicht verdient, aber sie hat es nötig.“

Dem designierten Landtagskandidaten Arno Jansen, mit dem er seit 25 Jahre vertrauensvoll zusammenarbeite, bescheinigte Benno Jakubassa eine „souveräne Leitung der Ratsfraktion“. Er sei eine Persönlichkeit, die Maßstäbe setze und über Mutterwitz verfüge. Kurzum: Arno Jansen sei der richtige Mann, um das 2012 von Reiner Breuer direkt gewonnene Landtagsmandat für die SPD zu verteidigen.

Dem widersprach auch Daniel Rinkert nicht. Der Vorsitzende der Kreispartei lobte die Neusser Genossen für ihren „tollen Vorschlag“, der sicherlich die Zustimmung von Kreisvorstand und Delegiertenkonferenz finden werde. Rinkerts Fazit: „Die SPD ist in Neuss im Aufbruch.“

Der neue Hoffnungsträger gab sich betont kämpferisch und auch zuversichtlich. Er sehe seine Partei und sich schon jetzt „einsatzbereit“. Bereits seit acht Jahren bewege er sich sicher auf dem Landtagsparkett. Grund: Jansen steht in Diensten der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK). Sollte er in den Landtag gewählt werden, werde er aber seinen Job aufgeben: „Halbe Sachen gibt es bei mir nicht. Ich werde kein Halbtagsabgeordneter sein.“

Auf welche Mitbewerber Jansen treffen wird, ist offen. Die CDU will am 2. Juni entscheiden. Bewerber sind bisher Parteichef Jörg Geerlings und der ehemalige Vorsitzende der Jungen Union, Sebastian Ley.