Kaarst: Rebellinnen und europäisches Frauenwahlrecht

Zum Internationalen Frauentag referieren Florence Hervé am Samstag in der Volkshochschule und Bettina Bab am Mittwoch im Kunstcafé Einblick.

Kaarst. Zwar gibt es schon seit 90 Jahren ein aktives und passives Wahlrecht für Frauen, doch immer noch ist das weibliche Geschlecht bei politischen Mandaten weniger stark vertreten als das männliche. Jüngst forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Frauen auf, mehr Engagement zu zeigen. Zum Internationalen Frauentag unter dem Motto "Frauen verändern Europa, Europa verändert Frauen" finden in Kaarst Veranstaltungen zu diesem Thema statt.

Am Samstag um 17 Uhr referiert Florence Hervé im VHS-Haus Kaarst, Raum E 20, zum Thema "Europäische Rebellinnen gestern und heute". Die Journalistin und Autorin stellt Biografien von Frauen aus allen Zeiten und Tätigkeitsbereichen vor, die ein ungewöhnliches Leben führten und sich aktiv als Kämpferinnen für Frauenrechte einsetzten: Frauen, die ihre Ideen leidenschaftlich und mit hoher Konsequenz vertraten, die rebellisch und quer zum jeweiligen Zeitgeist dachten, die gegenüber den Herrschenden Widerstand leisteten und anderen Frauen wie Männern wichtige Anstöße gaben. Durch ihr Wirken haben sie dazu beigetragen, Europa zu verändern. Darunter sind Olympe de Gouges, Louise Otto-Peters, Bertha von Suttner, Clara Zetkin, Louise Weiss, Simone de Beauvoir.

Die Veranstaltung wird musikalisch von der Alphornistin Priska Walss begleitet. Sie wurde 1964 im Zürcher Kanton geboren und erhielt als erste Frau das Blech-Berufsdiplom am Konservatorium in Zürich. Walss improvisiert als Posaunistin und Alphornistin oder in festen Ensembles.

Karten zu 5 Euro sind im Vorverkauf bei der VHS Kaarst-Korschenbroich, Am Schulzentrum18, oder im Kulturbüro der Stadt Kaarst, Am Neumarkt 2, erhältlich. Weitere Informationen zu der Veranstaltung: 2 02131/987401.

Am Mittwoch, 11. März, ab 15 Uhr heißt es "Mit Macht zur Wahl! Frauenwahlrecht in Europa". Mit Mut, Ausdauer und Phantasie verfolgten Frauen ihr Ziel, ihre politischen Rechte durchzusetzen. Sie mussten viele Vorurteile und Verbote überwinden. Immer wieder "erfanden" Politiker Hindernisse, um Frauen das Wahlrecht zu verweigern.

Bettina Bab vom Kölner Frauengeschichtsverein vergleicht in ihrem Vortrag die Entwicklung des Frauenwahlrechts in verschiedenen europäischen Ländern. Sie zeigt auf, weshalb die skandinavischen Staaten zu Vorreitern wurden, während die Schweiz, Portugal und Liechtenstein die Schlusslichter in Europa bildeten.

Die Veranstaltung findet im Kunstcafé EinBlick, Alte Heerstraße 16, in Kaarst statt. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Karten sind im Vorverkauf im Kunstcafé EinBlick oder im Kulturbüro der Stadt erhältlich.