Neuss: Richtfest für ein neues Quartier

Der Bauverein investiert 24MillionenEuro. Richtkranz schwebt über zweitem und drittem Bauabschnitt.

Neuss. 105 Jahre alt ist das stattliche Gebäude der Rheinland-Versicherung am Marienkirchplatz. Am Dienstag wurde dort Richtfest gefeiert: In dem Repräsentationsbau mit dem markanten Treppenhaus und im gesamten Quartier sind die umfangreichen Maßnahmen des Bauvereins weit fortgeschritten.

Das Rheinland-Gebäude, das seit Jahren leersteht, wandelt sich zum exklusiven Wohnhaus mit 19 frei finanzierten Wohnungen. Aufgewertet werden soll außerdem das ganze Quartier Marienkirchplatz/Bleichgasse/Krefelder Straße, so die nicht unbescheidene Zielsetzung des Bauvereins. Daran wird seit Herbst 2007 gearbeitet. Derzeit steht der Rohbau des Gebäudekomplexes an der Krefelder Straße 28-40 an, bald soll mit dem Innenausbau des Rheinlandhauses begonnen werden. Beendet sind bereits die Bauarbeiten an der Bleichgasse und am Marienkirchplatz 6-8.

Am Dienstag nun markierte das Richtfest das Ende der Rohbauarbeiten an der Krefelder Straße und des Umbaus im Rheinlandhaus. Der Zimmermann Richard Greitemann zeigte sich beeindruckt. Er habe schon viele, auch große Baustellen erlebt, diese aber sei schon besonders; "eine tolle Aufwertung fürs Quartier". Zuvor hatte der Zimmermann die traditionellen Gedanken und Wünsche der Handwerker kundgetan, selbstbewusst und optimistisch, obwohl doch "die Bauplätze auf Erden weniger und teurer werden". Ein Schnaps, ein zerschelltes Glas, dann hieben Bauverein-Chef Frank Lubig (mit großem Schwung und mit links) und Baudezernent Stefan Pfitzer (filigraner) zwei 18-Zoll-Nägel ins eigens aufgestellte Holzgerüst im Innenhof, mit Blick auf die Neubauten an der Krefelder Straße und das umgebaute Rheinland-Gebäude.

Es sei "fasziniert von dem Projekt", betonte Lubig. Revitalisierung des Rheinland-Gebäudes mit teils 4,60 Meter hohen Wohnungen, neue Wohnfläche auch an der Krefelder Straße, die mögliche und erhoffte Attraktivierung des Einzelhandels an dieser Stelle: Das Projekt hat viele Facetten. Ab Oktober, wenn auch die Bauabschnitte zwei und drei beendet sind, werden 300 Mieter auf 10000 Quadratmetern neu erstellter Wohnfläche leben. Baudezernent und Bauverein-Vorstandsmitglied Stefan Pfitzer fasste es kurz: "Wir schreiben keine großen Pamphlete, wir praktizieren echte Stadtentwicklung."