Kaarst: Tuppenhof - Vom süßen Brei zum harten Brot

Ausstellung widmet sich der Bedeutung des Getreides.

Kaarst. Brot steht im Mittelpunkt einer von der Volkskundlerin Britta Spies konzipierten Ausstellung auf dem Tuppenhof, die vom Vorsitzenden des Museums-Fördervereins, Norbert Kallen, Freitag um 19 Uhr eröffnet wird.

Die im Wohnhaus und in der Scheune aufgebaute Präsentation zeigt die Entwicklung der Ernährung in der Gesellschaft. Bis ins 18. Jahrhundert bestand die Nahrung überwiegend aus Getreidebrei. Erst mit der Einführung der Heißgetränke trat das gebackene Brot seinen Siegeszug an.

"Brot ist der Anfang von allem", heißt ein altes russisches Sprichwort. "Das spiegelt auch die Bedeutung wider, die Ackerbau und Getreideproduktion für den Menschen hat. Brot war immer mehr als nur ein Lebensmittel", erläutert Erich Schlautmann, Sprecher des Tuppenhofs.

Brot ist auch in der Religion eines der zentralen Symbole des Glaubens. Britta Spies dazu: "Der Satz im Vater unser ,Unser tägliches Brot gib uns heute’ erinnert an die Gleichsetzung von Brot und Leben.

Zu sehen sind in der Ausstellung die Themenbereiche Getreideproduktion und Weiterverarbeitung, die Bedeutung von Getreide und Brot für die Mahlzeiten früher und heute, dazu religiöse Bezüge und zur Märchenwelt. Auch ein Ausblick in die Gegenwart wird vermittelt.

So hat die Nutzung von Getreide und Mais für die Kraftstoffherstellung für die Industrienationen zu mehr Hunger in den Entwicklungsländern geführt. Eine solche Nutzung wäre früher nicht denkbar gewesen. "Selbst Abfallprodukte wie Halme und Körnerschalen fanden als Stroh oder Kleie Verwendung", sagt Britta Spies. Red