Neuss: Ausstellung mit Rosen, Heiligen und Freundschaftsbildern
Das Museum zeigt einen Ausschnitt der Feldhaus-Sammlung.
Neuss. Bei dieser kleinen, feinen Ausstellung werden die Besucher mit einem Lächeln die Exponate studieren. Es sind die Darstellungen, teils naiv, nah am Kitsch, mal innig, mal historisierend, die ganz direkt "wirken". Dazu bei vielen Bildern Texte wie: "Der Hoffnung mildes Licht/ erleuchte Deine Pfade/ Und führe sanft Dich hin/ zum glänzenden Gestade." Die kunstvoll mit viel Gold und Rosen ausgeschmückten Kärtchen von Verliebten machen einen Teil der Schau aus.
Was den Besucher dann erwartet, lässt sich jetzt erahnen. Da gibt es Bilderbögen und Öldrucke, Umschläge für Schulhefte und Freundschaftsbilder. Maria im Blumenkranz und Napoleons Schlacht bei den Pyramiden, der Jahresablauf und der "Spiegel des Sünders", drastisch, mittelalterlich anmutend und doch im 19.Jahrhundert entstanden. Eine Fülle von Szenen tut sich dem Betrachter auf, religiöse Themen werden ebenso behandelt wie profane.
2005, so erinnert sich Irmgard Feldhaus, habe ihr Karl-Heinrich Müller, im November verstorbener Hombroich-Gründer und Mäzen, das Haus nach Entwürfen des dänischen Künstlers und Architekten Per Kirkeby zwischen Raketenstation und Museumsinsel angeboten: "Er war ganz verliebt in meine Sammlung und sagte: ’Das Haus können Sie haben’ Er dachte sich das wohl als Kontrast für die Hombroich-Kunst."
Bis zum Herbst soll der Bau fertiggestellt sein, dann beginnen die Innenarbeiten, schließlich die Einrichtung.
Als Dependance des Clemens-Sels-Museums wird das Feld-Haus dann den Besuchern offenstehen und tatsächlich ein Kontrastprogramm zu Langen Foundation und Museumsinsel bieten. "Es gibt einfach was zu gucken", sagt die Sammlerin und Spenderin bescheiden.