SPD wählt Breuer zum Kandidaten

Der Fraktionschef wird zur Bürgermeisterwahl antreten.

Neuss. Auf ihrem "Politischen Aschermittwoch" hat die SPD gestern Abend Reiner Breuer zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im Herbst 2009 gekürt. Alle Teilnehmer der Mitgliederversammlung gaben dem Chef der Ratsfraktion ihre Stimme, niemand enthielt sich.

Zuvor hatte Parteichef Benno Jakubassa gewohnt kämpferisch die CDU und Bürgermeister Herbert Napp ("jetzt schon ein Mann der Vergangenheit") angegriffen. Der Bürgermeister beschränke sich auf vollmundige Ankündigungen, denen keine Resultate folgten, so Jakubassa, der dafür die Themen Case-Gelände und Rennbahn, Bebauung Omnibusbahnhof, Einkaufscenter und Synagogenbau im Herzen der Stadt nannte. Die CDU reagiere "entgeistert, ratlos, tatenlos", da müsse die SPD nun helfen.

Der Parteichef bereitete dem Kandidaten für seine Vorstellungsrede den Boden: Reiner Breuer habe aus der Opposition heraus Hervorragendes geleistet; sein "Meisterstück" sei die Verhinderung der Stadtwerke-Fusion mit Krefeld gewesen.

Breuer selbst kündigte an, er werde gegen die "verfilzte Politik der Eitelkeiten und Selbstbedienung" angehen. Die CDU sei nicht mehr die gestaltende Kraft in der Stadt, das Verhältnis von Fraktion und Bürgermeister sei nach wie vor zerrüttet. "Unsere Heimatstadt wird schlecht regiert", kommentierte der Bewerber und betonte anschließend in seiner Rede vor allem soziale Aspekte und Ziele seiner künftigen Arbeit. "Es geht im Kern um die Schaffung sozialen Zusammenhalts und gegen die Spaltung unserer Gesellschaft. Neuss muss eine Stadt des sozialen Zusammenhalts sein", erklärte er. Und schließlich wurde er auch noch ganz konkret: Das Jahnstadion, bekannte der Bürgermeister-Kandidat, sollte seiner Meinung nach nicht bebaut werden.