Wahlplakate nehmen Autofahrern die Sicht

Holzbüttgener sind empört. CDU verspricht, Großplakate an der Königstraße abzubauen.

Foto: Schellenberger

Kaarst. Heiko Schellenberg kann es nicht fassen. „Gerade erst hat die FDP ihre Wahlplakate weggeräumt, weil sie die Sicht behindern — da stellt die CDU an derselben Stelle ihre Plakate hin“, sagt er.

Die Sichtbehinderung durch die Plakate der FDP hatte vor kurzem für eine Welle der Empörung im sozialen Netzwerk Facebook gesorgt. Nachdem eine Anwohnerin Fotos der Ecke Hasselstraße/Königstraße mit den Großflächenplakaten dort veröffentlicht hatte, reagierten die Freien Demokraten und bauten ihre Wahlwerbung zwei Tage später ab.

„Seit Ende vergangener Woche stehen dort nun Plakate der CDU. Die behindern die Sicht aber genauso. Und es scheint fast so, als sei nur darauf gewartet worden, dass der Platz frei wurde“, sagt Heiko Schellenberg. Der Kaarster CDU-Chef Lars Christoph kann den Ärger nachvollziehen. „Allerdings haben wir das Großflächenplakat nicht aufgestellt. Das wird von der Landespartei veranlasst und von einer beauftragten Firma ausgeführt. Wir sind über den Standort nicht informiert gewesen“, erläutert er.

Christoph habe aber noch am Wochenende die Landes-CDU über die Problematik informiert. „Das Großflächenplakat wird in den nächsten Tagen abgebaut“, verspricht er und erklärt: „Es ist klar, dass alle Parteien gerne an frequentierten Straßen werben.“

Die kleineren Plakate, die für Briefwahl und den Kandidaten Lienenkämper werben, habe die Kaarster CDU aufgestellt. „Die werden allerdings auch an der Königstraße stehen bleiben. Sie behindern die Sicht nicht“, sagt Christoph. Die Standorte seien bei der Stadt beantragt und von ihr genehmigt worden.

Vor der Wahlwerbung an der Ecke Königstraße stand gestern übrigens ein Holzkreuz mit einem weißen Zettel „Todesplakate“. dagi