Brennelemente Zeitplan für Atommüll-Transport nach Ahaus bleibt unklar

Düsseldorf · 300.000 Brennelemente-Kugeln in 152 Castor-Behältern lagern in einem früheren Versuchsreaktor, obwohl sie dort schon seit Jahren gar nicht mehr sein dürften. Wann kommt endlich Bewegung in die Sache?

Ein Foto der Castorbehälter im Jahr 2011 - und auch 14 Jahre später sind sie noch in Jülich.

Foto: Andreas Endermann/dpa

Der Zeitpunkt eines Atommüll-Transports quer durch Nordrhein-Westfalen bleibt unklar. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) sagte in einem Landtags-Ausschuss in Düsseldorf, dass das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Sicherheit bislang keine Genehmigung zur Beförderung erteilt habe. Daher könne es „gegenwärtig keinen konkreten Zeitplan geben“. Das NRW-Wirtschaftsministerium habe aber einen Entwurf der Transportgenehmigung erhalten. Der Inhalt sei als Verschlusssache eingestuft, er könne nicht öffentlich diskutiert werden.

Es geht um Atommüll des ehemaligen Versuchsreaktors in Jülich, der nach Ahaus im Münsterland gebracht werden soll. Dort lagert bereits Atommüll aus anderen Regionen Deutschlands. Eigentlich dürften die Brennelemente schon lange nicht mehr in Jülich sein: Die Genehmigung zur Lagerung am dortigen Standort lief bereits 2013 aus.

Die angedachte Verlagerung erregt Protest, besorgte Anwohner und Aktivisten laufen dagegen Sturm. Auch manche Politiker sehen das Thema kritisch. Laut einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster vom Dezember 2024 dürfen die 152 Castorbehälter aus Jülich in Ahaus lagern, die Stadt Ahaus und ein Anwohner scheiterten mit einer entsprechenden Klage.

2023 fand eine aufwendige Probefahrt auf der gut 170 Kilometer langen Strecke statt, der Schwertransport eines leeren Castor-Behälters wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Als weitere Möglichkeit favorisiert die schwarz-grüne Landesregierung im Gegensatz zum Bund bislang, die Castoren in Jülich in einem neu zu bauenden Lager zu belassen, um Atomtransporte in NRW möglichst zu vermeiden. Landesministerin Neubaur wies im Landtags-Ausschuss darauf hin, dass der Bund „faktisch die Transportoption in den Fokus genommen“ habe.

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(dpa)